Wien - Vor 175 Jahren ist zum ersten Mal ein Dampfzug in Österreich gefahren. Anlässlich des Jubiläums präsentiert das Technische Museum Wien nun zwei neue Ausstellungsobjekte: einen Fahrsimulator und den Führerstand einer Diesellok. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben dem Museum die Exponate geschenkt. "Das Technische Museum steht in der Hierarchie meiner bevorzugten Plätze an erster Stelle" sagte ÖBB-Vorstandschef Christian Kern bei der Enthüllung des Führerstands einer Diesellok der Baureihe 2043. "Mit dem Geschenk haben wir die Lücke geschlossen und neben Dampflok und E-Lok nun auch eine Diesellok", freute sich die Direktorin des Technischen Museums Gabriele Zuna-Kratky.

Im Führerstand der Diesellok aus den 1960er-Jahren ist es möglich, sich ein Bild vom Arbeitsplatz Lokomotive machen. Mit dem Fahrsimulator "Taurus" der Baureihe 1116 können sich die Besucher als Zugfahrer versuchen. Der Simulator vermittelt einen Eindruck, wie es ist, an den Hebeln einer modernen Hochleistungslokomotive zu sitzen. Auch die älteste in Europa erhaltene Lokomotive, die 1841 gebaute "Ajax", den Hofsalonwagen der Kaiserin Elisabeth oder die Pferdeeisenbahn "Hannibal" können im Museum bewundert werden. "Die Verkehrsabteilung ist der emotional aufgeladenste Bereich eines technischen Museums und die Bahn wird am liebsten besucht", meinte Zuna-Kratky.

Am 17. November 1837 führte die Dampflokomotive "Austria" den Eröffnungszug der Kaiser Ferdinands-Nordbahn von Floridsdorf nach Deutsch-Wagram. Ein Modell dieses Zuges ist im Technischen Museum zu sehen. "Wir bewahren die Vergangenheit der Österreichischen Bundesbahnen", sagte Zuna-Kratky. Für die Lange Nacht der Museen am Samstag hat das Museum einen zweiten Fahrsimulator organisiert, um dem großen Andrang, der erwartet wird, gerecht zu werden. (APA, derStandard.at, 5. 10. 2012)