Mehr als 60 Jahre liegen zwischen den Geburtstagen von Inge Morath und Katharina Roßboth. Die beiden österreichischen Fotografinnen haben ihren Blick auf die Donau zu ihrer Zeit und aus ihrer jeweiligen Perspektive festgehalten. Ihre Bilder werden ab Sonntag im Wachauer Schloss Spitz gezeigt.
Für die 1923 in Graz geborene Morath ist es eine posthume Schau. Sie starb 2002 in New York, davor und danach würdigten sie bedeutende Museen mit Einzelausstellungen.
Im Bild: Ein Donauabschnitt in der Wachau, 1995
Morath fotografierte in ihrem humanistischen Reportagestil den Donauraum von der Quelle bis zur Mündung in seiner Entwicklung als europäischer Kulturraum.
Im Bild:1958 in der Nähe von Wien
Im Schloss Spitz werden Moraths Fotografien aus den 1950er Jahren und aus dem Zeitraum 1993 bis Anfang 1995 gezeigt.
Im Bild: Wachau, 1994
Als gebürtige Österreicherin, die die längste Zeit ihres Lebens im Ausland verbrachte, besaß Morath eine große Affinität zum mitteleuropäischen Kulturraum, ihre fotografisch umgesetzte Perspektive behielt stets Innen- und Außensicht.
Im Bild: Donaudelta, 1958
Über die große Zeitspanne hinweg beleuchtete Morath den Wechsel politischer Systeme an diesem die Völker verbindenden Strom.
Bild links: Sfintu, Rumänien, 1958; Bild rechts: Wachau, 1958
Für Katharina Roßboth ist die Ausstellung auch Resultat einer Spurensuche. Die 1985 geborene Oberösterreicherin nahm die Bilder Moraths zum Anlass, den Donauraum auf seine Stimmung im Jahr 2012 hin zu untersuchen. Sie hielt den Fluss und sein Leben vom Oberlauf in Süddeutschland bis zur Mündung ins Schwarze Meer fest.
Im Bild: Auf einer Fähre im Donaudelta, 2012
"Wie steht es um den vermeintlichen Fortschritt im Westen? Kann die Reise entlang der Donau noch immer eine Art Zeitreise darstellen? Diese und andere Fragen stellt sich Roßboth bei der Analyse mit Morath", heißt es in der Ankündigung. (red, derStandard.at, 5.10.2012)
Im Bild: Obernzell, 2012
Bilder der Donau
Fotoessays von Inge Morath und Katharina Roßboth 1950 - 1995 - 2012
7. Oktober bis 2. Dezember 2012 im Schloss Spitz
Eröffnung: 6. Oktober 2012, 11.00 Uhr
Öffnungszeiten: Freitag 15.00 bis 19.00 Uhr; Samstag/Sonntag 10.00 bis 17.00 Uhr
Eintritt frei
Ein Projekt von anika handelt Consulting und Michaela Obermair Kulturmanagement