Einst war Pushpa Kamal Dahal, bekannt unter dem Namen Prachanda, Kommandant der maoistischen Rebellen Nepals. Heute ist er Vorsitzender der Kommunistischen Partei des Landes. Mit seinem neuesten Projekt will er laut einer AFP-Meldung Touristen nach Nepal holen.
Eine Trekking-Route soll den Gästen Einblick in das tägliche Leben der Rebellen geben, die mehr als zehn Jahre lang für eine kommunistische Republik kämpften. Die Route führt entlang jener Passagen, auf denen auch die Guerillas unterwegs waren. 16.000 Menschen kamen damals ums Leben, ehe ein Friedensabkommen im Jahr 2006 und Wahlen 2008, die die Maoisten gewannen, den Kämpfen ein Ende bereiteten. 30.000 Rebellen waren an den Auseinandersetzungen beteiligt; die Maoisten galten als unnachgiebig, Menschenrechtsgruppen warfen ihnen Folter und Massenhinrichtungen vor.
Touristen in den Fußstapfen der Rebellen
Nun sollen Touristen in die Fußstapfen der Rebellen treten und entlang des Treks bis zu vier Wochen durch mehrere Landesteile in Zentral- und Westnepal wandern. Die Route führt durch üppige Täler, vorbei an Bergen wie dem Dhaulagiri (8.167 Meter), Dörfern und Flüssen, aber auch zu ehemaligen Schauplätzen der Kämpfe und an Stellen, wo die Rebellen einst nächtigten, ihre Waffen reinigten oder ihre Verwundeten versorgten.
Mit Hilfe der Touristen will Prachanda die vom Bürgerkrieg geschwächte Wirtschaft ankurbeln. Nepal soll aus dem ehemaligen Kriegsgeschehen jetzt Kapital schlagen, so wie es andere Länder wie China, Vietnam und Russland bereits tun. Die Route beginnt westlich der Stadt Pokhara, führt durch den Distrikt Rukum und das Dhorpatan-Jagdreservat und endet im Distrikt Rolpa. (red, derStandard.at, 5.10.2012)