Rom - In Italien entsteht eine Bewegung, die auch bei Ortsnamen für Gleichberechtigung sorgen will. Nur vier Prozent der Straßen im Stiefelstaat sind nach einflussreichen Frauen benannt. Dies soll sich nun ändern. In Rom ist eine Bewegung aus Historikerinnen, Soziologinnen und Feministinnen entstanden, die dafür drängt, dass künftig die Hälfte der Straßen, die neu benannt werden müssen, Namen einflussreicher Frauen tragen werden.

Über das Thema wird am kommenden Wochenende in Rom im Rahmen eines Treffens diskutiert, an dem unter anderem Toponomastik- und Geographie-ExpertInnen teilnehmen sollen, berichtete die römische Tageszeitung "La Repubblica" am Donnerstag. "Auch die Städte müssen sich ändern und beweisen, dass sie auch die Rolle der Frauen anerkennen wollen", sagte die Geografie-Lehrerin und Feministin Maria Pia Ercolini.

Ursprünge in Florenz

Die Bewegung für die "Frauenquote" in der italienischen Toponomastik hat in Florenz ihren Ursprung. Die Gemeinde hatte 2008 beschlossen, dass künftig die Hälfte der Straßen, die neu benannt werden müssen, Namen einflussreicher Frauen tragen werden. Zu den prominenten Florentinerinnen, nach denen demnächst Straßen und Plätzen der toskanischen Hauptstadt benannt werden könnten, zählen die 2006 gestorbene Schriftstellerin Oriana Fallaci, die Mäzenin Anna Maria Luisa de Medici und die Adelige Beatrice Portinari. (APA, 4.10.2012)