Ein EU-weiter Test im Fall von Cyberangriffen ist am Donnerstag mit 400 Experten von Großbanken, Telekommunikationsunternehmen, Internetdienste-Anbietern und staatlichen Stellen auf lokaler und nationaler Ebene durchgeführt worden. Die europaweite Simulation soll die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Internet durch Zusammenarbeit auf EU-Ebene überprüfen. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Neelie Kroes, erklärte, angesichts der steigenden Zahl und zunehmenden Raffinesse von Internetangriffen sei eine solche Kooperation unerlässlich.

DDoS

Der Test mit der Bezeichnung DDoS (Distributed Denial of Service - verteilte Überlastungsangriffe) sieht mehr als 1.200 Einzelangriffe mit mehr als 30.000 Emails vor. Überprüft wird, wie anhaltende Angriffe auf die öffentlichen Internetseiten und Computersysteme europäischer Großbanken bewältigt werden können. Bei einer tatsächlichen Attacke wären Millionen Bürger und Unternehmen in ganz Europa von massiven Störungen betroffen, und der Wirtschaft würden Schäden in Millionenhöhe drohen.

Cyberattacken werden immer häufiger. 2011 nahm die Zahl der Angriffe im Netz um 36 Prozent zu. Von 2007 bis 2010 wurde eine Vervierfachung der Zahl der Unternehmen gemeldet, die sicherheitsrelevante Vorfälle mit finanziellen Auswirkungen zu verzeichnen hatten (der Anteil dieser Unternehmen stieg von fünf Prozent im Jahr 2007 auf 20 Prozent im Jahr 2010).

Störung

Laut Experten des Weltwirtschaftsforums besteht für das kommende Jahrzehnt ein zehnprozentiges Risiko einer schwerwiegenden Störung kritischer Informationsinfrastrukturen, die wirtschaftliche Schäden von mehr als 200 Milliarden Euro nach sich ziehen könnte.(APA, 04.10. 2012)