Jennifer Livingston antwortet auf ein beleidigends Mail.

Screenshot: derStandard.at

Redakteure und TV-Moderatoren sind einiges gewohnt, wenn es um Kritik Außenstehender geht. Dass Kritik nicht immer sachlich abläuft und nicht zu selten mit persönlichen Beleidigungen und Unterstellungen untermalt ist, davon kann jeder Journalist ein Lied singen. Eine dicke Haut ist ein gutes Mittel sich gegen persönliche Angriffe zu schützen, aber jeder Mensch hat Momente, in denen er schwach wird und solche Beleidigungen dann verletzend und erniedrigend sind.

Öffentliche Stellungnahme

Einer Nachrichtensprecherin in den USA ging ein Mail allerdings etwas zu weit. Die Dame nimmt in der Nachrichtensendung Stellung zu dem Mail und spricht damit wohl tausenden Menschen aus der Seele. Ein Video, das sich zum YouTube-Hit entwickelt hat.

Schlechtes Vorbild

Jennifer Livingston von WKBT-TV hat ein Mail von einem Zuseher bekommen, der allerdings gleich zugibt, dass er die Sendung normalerweise nicht schaut. Er wirft der Dame vor, dass sie verantwortungslos wäre, weil sie übergewichtig ist. Sie wäre damit ein schlechtes Vorbild für junge Leute, besonders, weil sie in der Öffentlichkeit stehe. Vielmehr solle sie einen "gesunden Lifestyle" verkörpern. "Übergewicht ist eine der schlimmsten Entscheidungen, die man für sein Leben trifft", heißt es weiter in dem Mail.

"Schmerzhaftes Mail"

Livingston liest das Mail in der Nachrichtensendung vor und geht darauf ein, dass ihr Ehemann, ein weiterer Moderator bei dem Sender, das Mail auf Facebook gepostet habe und sie sich für die Unterstützung, die ihr in den Kommentaren zugesprochen worden ist, bedanken möchte. Das Mail bezeichnet sie als "schmerzhaft" und sagt, dass Mails wie diese "nicht okay" seien. Sie wüsste über ihr Übergewicht Bescheid und der Leser, der das Mail verfasste, wüsste nichts über sie, weil er sie nicht kenne.

"Wir sind besser"

Dann geht Livingston darauf ein, dass Oktober der nationale Anti-Mobbing-Monat ist und Mobbing ein großes Problem im Leben vieler Jugendlicher Kinder sei. Kinder könnten solche Kritik nicht einfach so wegstecken. Besonders im Internet und in Schulen habe sich schon ein Schlachtfeld gebildet, wenn es um Mobbing geht. Man müsste ein Vorbild sein, wenn es um den Umgang mit Menschen ginge. Am Schluss sagt Livingston: "Wir sind besser als dieser Rüpel. Wir sind besser als dieses Mail. Wer sind besser als all die Rüpel, die uns runtermachen wollen". Das Video ihres Auftritts wurde bislang über 3,6 Millionen mal auf YouTube angesehen:

 

(iw, derStandard.at, 4.10.2012)