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Foto: The Arizona Republic, Michael Chow/AP

Am 12. Oktober beginnt das "Jasper Dark Sky Festival". Allerlei Outdoor-Aktivitäten, bei denen man sich gut und gerne auch bei Tag derstessen kann, werden da unter freiem Nachthimmel angeboten. Aber auch für all jene, die jetzt nicht spontan nach Kanada aufbrechen können, bietet die Tourismuswirtschaft immer mehr nächtliche Aktivitäten an.

Im Tiergarten Schönbrunn zum Beispiel werden Nachtführungen mit Restlichtverstärkern beworben, und im Wildpark Ernstbrunn kann man in den "Howl Nights" zu den Wolfsgehegen aufbrechen. Beide Angebote werden rege angenommen, immer größere Menschenmengen brechen erst bei Einbruch der Dunkelheit mit Kind und Kegel zu ihren Ausflügen auf. Warum ist das Funkeln der Sterne auf einmal unabdingbarer Garant für das Gelingen einer Familienaktivität? Liegt es am Vampirhype, dass viele glauben, ihr Vergnügen erst nach Sonnenuntergang finden zu können?

Oder liegt es daran, dass wir vermeintlich schon alles gesehen haben und die Tiere in Großaufnahme im TV sowieso spektakulärer rüberkommen? Da können wir stattdessen gleich in der Nacht aufbrechen, wo wir uns anstrengen müssen und aufpassen, wo wir hinsteigen. Alles ist auf einmal schemenhaft und unklar. Aber es bleibt wieder Raum für die Vorstellung - und zumindest ein Hauch von Abenteuer. (Tanja Paar, derStandard.at, 10.10.2012)