Wien - Ende Juni sperrte das Wiener International Theatre in Wien-Alsergrund zu - ab Dezember wird das Open House Theatre seinen Platz einnehmen. Allerdings nur, was Theater in englischer Sprache und einige der Erfolgsproduktionen wie "A Christmas Carol" angehe, betonte der Produktionsdirektor Paul Elsbacher im Gespräch mit der APA. "Wir wollten die Tradition weiterführen, aber mit einem neuen Konzept. Wir sind jünger und dynamischer", so Elsbacher.

"Was neues Englisches" wollte das junge Team um den Verein Open House Theatre Company - Verein für Theaterproduktion. Einen fixen Spielort hat das Open House Theatre jedoch vorerst noch nicht, die Stücke werden in Wiener Caféhäusern sowie in Schulklassen aufgeführt. Vor allem in der ersten Saison soll es dabei aber eher noch traditionell zugehen: Von 3. bis 23. Dezember steht Charles Dickens "A Christmas Carol" im Café Prückel auf dem Programm. "Das Stück wurde 30 Jahre ausverkauft gespielt, da kann ich schon verraten, dass es auch noch ein paar weitere auf dem Programm stehen wird", sagte Elsbacher. Dieses Jahr wird es eine traditionelle Inszenierung sein, die jedoch in die Gegenwart verlegt wurde.

"Laurel & Hardy" und "The Collector"

Es folgen "Laurel & Hardy" von Tom McGrath, das die Vorgeschichte von "Dick & Doof" erzählt sowie eine Adaption des Thrillers "The Collector" von John Fowles. Im Sommer 2013 steht dann Shakespeares "A Midsummer Night's Dream" auf dem Programm. "Etwas Romantisches", schmunzelte Elsbacher. "Wenn das Publikum uns kennengelernt hat, dann wird es sehr wohl auch etwas Alternatives geben", meinte Elsbacher. In den nächsten drei Jahren will sich das Open House Theatre auch einen fixen Standort suchen. Noch fehlt es dafür an finanziellen Mitteln. Die aktuellen Produktionen werden aus Eigenmitteln und von privaten Sponsoren finanziert. Elsbacher möchte allerdings bei einer erfolgreichen Saison durchaus positive Signale für Unterstützung aus dem Ministerium für Unterricht, Kultur und Kunst gehört haben.

Die Zukunft des alten Stammhauses des International Theatre in Wien-Alsergrund sei dagegen offen. "Wir haben uns schon dafür interessiert. Aber nur so lange bis klar wurde, dass man dort nicht umbauen darf", erzählte Elsbacher. Mit etwa siebzig Sitzen sei das Gebäude schlicht zu klein für das Open House Theatre. Parallel zu Abendvorstellungen und extra für Schulklassen eingerichtete Matineen wird es auch Vorstellungen in Schulklassen selbst geben. Unterstützung holt sich das neue englische Theater auch auf ungewöhnlichen Wegen: Für die einzelnen Produktionen können Fans auf der Crowdfunding-Plattform startnext.at spenden. Grundsätzlich sei die Zukunft des Theaters aber durch fixe Zusagen von Sponsoren für die nächsten drei Jahre gesichert. (APA)