Für Darmkrebspatienten ist gesunde Ernährung von großer Bedeutung. Operation, Chemo- und Strahlentherapie ziehen nicht nur den Darm schwer in Mitleidenschaft, sondern verändern auch das Geschmacksempfinden und erzeugen transiente Laktoseintoleranzen. Ein Kochkurs der besonderen Art bringt Schonung für den empfindlichen Verdauungstrakt und erzeugt mit vielen Gewürzen neue Geschmackserlebnisse. Betroffene Patienten lernen so, mit Appetitlosigkeit, raschem Völlegefühl und Übelkeit besser umzugehen.

Irene Kührer, onkologische Internistin und Ernährungsmedizinerin an der Medizinischen Universität in Wien, betont, dass es sich bei dieser Ernährung um keine Antikrebstherapie handelt: "Wir haben uns auf die sekundären Pflanzenstoffe konzentriert, denn Vitamine bringen nur im Verband mit diesen Natursubstanzen etwas."

Foto: derStandard.at/Günther Brandstetter

Die Köchin und Autorin Elisabeth Fischer widmet sich Menschen mit ganz besonderen Ernährungsanforderungen. Mit Irene Kührer veranstaltet sie Kochworkshops für Patienten und deren Angehörige. "Der Clou an dieser Ernährung sind die Kombinationen und die Gewürze. Der Geruch frischer Kräuter weckt den Appetit. Für Krebspatienten, die während einer Therapie häufig unter Appetitlosigkeit leiden, ist das besonders wichtig", betont sie.

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Kürbiscremesuppe mit Birne: Zwiebel in geschmolzener Butter weich dünsten. Knoblauch, Muskat, Piment, Koriander und Zimt dazugeben, kurz anrösten. Kürbis dazugeben, leicht salzen, drei Minuten andünsten, mit Gemüsebrühe aufgießen, ...

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... Suppe zum Kochen bringen, Birnen dazugeben, circa zehn Minuten köcheln. Suppe mit Crème fraiche und dem Zitronensaft fein pürieren, mit Salz und Chili abschmecken.

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"Gewürze haben für mich eine große Bedeutung gewonnen. Heute esse ich regelmäßiger, verzichte aber auf nichts. Ich fühle mich insgesamt wohler", sagt die sympathische Dame.

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Aus dem Päckchen - Fisch im Karottenbett: Alufolie dünn mit Olivenöl bestreichen. Karotten in feine Streifen geschnitten in die Alufolie legen, ...

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... Fischfilet salzen und pfeffern, auf die Karottenstreifen legen. Fisch mit Zitronensaft beträufeln, mit Ingwer fein geraspelt und in feinen Ringen geschnittenen Jungzwiebeln bestreuen, ...

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... Alufolie über dem Fisch verschließen. Päckchen im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Celsius acht bis zehn Minuten garen.

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"Ich mag nichts haben, von dem ich nicht weiß was die Ursache ist", sagt dieser betroffene Patient, der Ernährung, Beruf und die mangelnde Bewegung auf seine Darmkrebserkrankung zurückführt. Im Februar mit der Diagnose konfrontiert, im Juli operiert, hat er seine Ernährung "zwangsläufig" umgestellt. "Es tut mir gut, ich habe abgenommen, fühle mich vitaler", zieht er heute sein Resümee.

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Basilikum-Zucchini-Pesto: Basilikum, Zucchini, Knoblauch, Mandeln, Olivenöl, Zitronensaft und Zitronenschale im Cutter zu einer glatten Paste verarbeiten, ...

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... Pesto mit Salz und Pfeffer abschmecken.

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Diesen Patienten hat der Zufall genau am fünften Jahrestag nach der Diagnose zu dem Kochkurs gebracht. "Ich hatte Glück und will nur, dass es so halbwegs weiter geht", so der Betroffene. Was er im Bereich der Ernährung verändert hat? "Ich habe sauber zurückgeschaltet, bekomme ja gar nicht mehr das runter, was ich vorher gegessen habe", bringt er es auf den Punkt.

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Ofenkartoffeln: Kartoffeln gut waschen und längs halbieren. Mit der Schnittfläche nach oben, nebeneinander auf ein Backblech setzen. Schnittflächen leicht salzen und auf jede Kartoffel ein Butterflöckchen setzen. Die Kartoffeln im vorgeheizten Ofen bei mittlerer Hitze 20-25 Minuten goldbraun backen.

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Dieser Mann sah sich nach der Diagnose gezwungen sein gesamtes Leben zu verändern, Ernährung inklusive. Er hatte „Glück im Unglück" und kurz nach seiner Diagnose seine Lebenspartnerin kennengelernt. "Es ist sehr wichtig, dass man in dieser Situation nicht allein ist", betont der Patient, der Übergewicht unter anderem für die Entstehung der Erkrankung verantwortlich macht. (Regina Walter, derStandard.at, 5.10.2012)

Information

Darmkrebs.at - Das österreichische Info- & Serviceportal für Patienten und Angehörige

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