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Kein Wiener Rad soll mehr ohne eigenes Taferl auskommen. Oder zumindest anderweitig identifiziert werden können. Das wünscht sich die Stadt-FPÖ.

Wien - Die Zahl der rücksichtslosen und gefährlichen Radfahrer steigt - davon ist jedenfalls die Wiener FPÖ überzeugt. Sie fordert nun Maßnahmen gegen "Rad-Rambos". Im Gemeinderat am Donnerstag werden die Stadt-Blauen eine Reihe von Anträgen einbringen, die sich mit dem Thema beschäftigen. Verlangt wird unter anderem, dass die Stadt ein System ausarbeitet, um Radfahrer identifizierbar zu machen - etwa durch Nummerntafeln.

Die radelnden "Rowdys" sorgen laut FPÖ "tagtäglich für gefährliche Situationen im Straßenverkehr und verursachen Sach- und Personenschäden, die aufgrund der fehlenden Identifizierbarkeit der Täter oft zu massiven finanziellen Belastungen für die Unfallgegner werden". In der Statistik nicht gesondert ausgewiesene Fahrerfluchtdelikte durch Radfahrer hätten zuletzt nach Auskunft von Exekutive und Versicherungen in der Bundeshauptstadt stark zugenommen, heißt es im blauen Antrag.

Änderung der StVO gefordert

Für die Wiener Stadtregierung bestehe darum "dringender Handlungsbedarf". Gefordert wird nicht nur, ein eigenes System zu entwerfen, sondern auch, dass sich Wien zusätzlich beim Bund für eine entsprechende Änderung der Straßenverkehrsordnung stark macht. Die Grünen haben sich stets gegen Radler-Kennzeichen ausgesprochen, bei der ÖVP sprach sich zumindest die Vorsteherin der Inneren Stadt, Ursula Stenzel, in einem STANDARD-Kommentar dafür aus.

Die SPÖ wird wohl nicht gegen den grünen Regierungspartner stimmen. Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) hat im Sommer aber zumindest nicht ausgeschlossen, dass bei der geplanten Wiener Volksbefragung das Radler-Kennzeichen ein Thema werden könnte. Allerdings hat zuletzt auch Verkehrsministerin Doris Bures (SPÖ) der Nummerntafel für Radfahrer eine Absage erteilt. (APA/red, derStandard.at, 2.10.2012)