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Kritik gibt es an dem Gerät wenig, der Großteil ist begeistert vom neuen Leseerlebnis, das Amazons E-Book-Reader zu bieten scheint

Foto: apa

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Mehr Kontrast, gute Beleuchtung, starker Akku: Der Paperwhite scheint zu überzeugen

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Seit Montag ist Amazons neuer E-Book-Reader "Kindle Paperwhite" in den USA verfügbar. Vor rund einem Monat stellte der Online-Händler die neueste Generation seines Lesegeräts vor. Schon bei den ersten Hand-Ons nach der Präsentations-Veranstaltung haben anwesende Medien den E-Reader in den höchsten Tönen gelobt - der WebStandard berichtete. Zum Verkaufsstart haben sich Tech-Medien das vielversprechende Lesegerät noch einmal etwas genauer angeschaut.

"Experimenteller" Browser

Das neue Gerät ist nicht nur dünner, sondern sehe von hinten auch aus wie ein kleinerer Kindle Fire, so The Verge. Das Design sei anspruchsvoller, das Gerät liege gut in der Hand, was unter anderem auch mit dem geringen Gewicht von 220 Gramm zu erklären ist. Es sei das komfortabelste Lesegerät, das es bis jetzt gebe. Als Nachteil bezeichnet The-Verge-Autor Joshua Topolsky allerdings die fehlende Fähigkeit, Audio abzuspielen und die reduzierte Speicherkapazität von vier auf zwei Gigabyte. Zudem sei es ein Nachteil, das Amazon das Gerät ohne Adapter verkauft und die User den Kindle somit zum Aufladen immer mittels USB an einen Rechner anschließen müssten. Auch der Browser sei eher "experimentell" denn zum längeren Surfen gedacht. Die Akkulaufzeit sei sogar während der Testphase sehr gut gewesen, das Gerät würde Amazons Versprechen von acht Wochen Akkulaufzeit mit großer Wahrscheinlichkeit halten.

Geniale Beleuchtung

Als "brillant" bezeichnet Wired das Display vom neuen Kindle und meint dies auch sprichwörtlich. Die Beleuchtung des E-Readers würde definitiv jene des Nook-Readers von Barnes & Noble schlagen, der vor Monaten auch aufgrund der Beleuchtung gute Rezensionen bekommen hat. Das Problem am Nook sei aber die unregelmäßige Ausleuchtung gewesen, die der Kindle Paperwhite perfektioniert habe. Die LED-Lämpchen sind an dem Gerät an der Unterseite angebracht. Durch eine dünne, dezent "bemusterte" Plastikbeschichtung des Screens wird die Ausleuchtung, die durch die LEDs entsteht, nach oben "getragen" und gewährleistet eine gleichmäßige Ausleuchtung. Für die Augen sei das jedenfalls nicht so schnell ermüdend wie eine direkte Hintergrundbeleuchtung. Ein Nachteil jedoch sei, dass man den Ansatz der LED-Lämpchen erkennen könnte und dies beim Lesen etwas stören würde, was auch von The Verge bestätigt wird.

Mehr Kontrast

Der Text sei viel dunkler und deshalb klarer zu sehen als bei den vorigen Versionen des E-Book-Readers. Laut Amazon wurde der Kontrast um 25 Prozent erhöht. Für Wired sei das zwar nicht messbar, man würde rein vom Optischen aber an das Versprechen von Amazon glauben. Bemängelt wird das Fehlen von physischen Buttons. Ein Touch-Screen sei zwar nett, aber zum Umblättern im Buch wäre ein physischer Knopf besser gewesen. Geschmackssache könnte man meinen, denn The Verge bezeichnet das Umblättern mittels Wischen am Screen als "natürlich". Drei Bereiche am Display lassen einen durch das Buch navigieren. Jeweils einer für "Vor" und "Zurück" und ein weiterer Bereich, der das Menü zum Vorschein bringt.

Leseverhalten lernen

Das Beeindruckende an dem Gerät sei auch seine Fähigkeit, das Leseverhalten des Lesers zu lernen. So wird in einer Ecke des Geräts angezeigt, wieviel Zeit noch verbleibt, bis ein Buch oder Kapitel fertig gelesen wird. Die "Röntgenfunktion" am Kindle Paperwhite ermöglicht die Auflistung und Darstellung der Vernetzung einzelner Charaktere in einem Buch. Amazons große Infrastruktur, vor allem der Kindle Bookstore, sei ein weiterer unumstrittener Vorteil dieses Readers, durch den Amazon das Leseerlebnis "auf ein neues Level" gebracht habe.

Kosten und Verfügbarkeit

Das Gerät kostet 120 US-Dollar. Ein werbefreies Gerät ist um 140 US-Dollar verfügbar. Beide Varianten sind ohne 3G-Verbindungsmöglichkeit. Wer neben WLAN noch 3G braucht, muss 179 US-Dollar dafür hinlegen. In Europa ist der Reader allerdings noch nicht verfügbar, ein Launch-Datum gibt es noch nicht. (red, derStandard.at, 2.10.2012)