Bild nicht mehr verfügbar.

Jänner 2011: Vince Szalay-Bobrovniczky spricht bei einer Demo in Wien gegen das ungarische Mediengesetz mit Journalisten.

Foto: AP/Zak

Budapest - Einen Protestbrief hat der ungarische Botschafter in Österreich, Vince Szalay-Bobrovniczky, an ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz gerichtet. Darin habe sich der Botschafter über die Ausstrahlung der ORF-Dokumentation "Nationale Träume - Ungarns Abschied von Europa" am Mittwoch im ORF beschwert, berichteten die Medien am Wochenende. Laut Szalay-Bobrovniczky würden in dem Film "nahezu nur die Gegner der ungarischen Regierung zu Worte kommen". Dies sei "nicht nur eine einseitige, sondern auch eine ungerechte Informierung" der österreichischen Gesellschaft.

Der Botschafter berief sich auf das den ORF-Gesetz, dessen Paragraf 4 das öffentlich-rechtliche österreichische Fernsehen verpflichte, die "Vielseitigkeit der Meinung im öffentlichen Leben bei Wahrung des Grundprinzips der Objektivität wiederzugeben". Laut dem ungarischen Botschafter habe der ORF diese Pflicht versäumt. Szalay-Bobrovniczky ist nach eigener Aussage in den letzten Jahren mehrfach mit dem ORF in Diskurs geraten, wobei jedoch der "gegenwärtige Fall das bisher größte ablehnende Echo auslöste". Das würden Briefe an die ungarische Botschaft in Wien belegen, in denen Ungarn und Österreicher gleichsam ihre Empörung zum Ausdruck brachten. Auch Organisationen der in Österreich lebenden Ungarn kritisierten die "einseitige Information", betonter der Botschafter. (APA, 29.9.2012)