Wien - Was Forschung und Technologie betrifft, zeigen sich die Österreicher innerhalb der EU weiterhin als sehr skeptisch: Als Schlusslicht innerhalb der Europäischen Union sind nur 59 Prozent der befragten Österreicher für eine Ausweitung der Weltraumforschung seitens der EU. Den meisten Zuspruch für eine Verstärkung der Forschungsaktivitäten erhält die EU in Rumänien (91 Prozent), gefolgt von Bulgarien (88 Prozent) und Litauen (86). Insgesamt sind 73 Prozent der Befragten in der EU für eine Ausweitung der Weltraumerkundung (bei der Umfrage im Jahr 2009 waren es noch 64 Prozent).

Für die Ergebnisse der repräsentativen Eurobarometer-Umfrage, die diese Woche in Brüssel präsentiert wurden, wurden in den 25 EU-Ländern jeweils über 1.000 Menschen im Juli telefonisch befragt. Zu den stärksten Befürwortern der Weltraumforschung zählen vor allem die neuen EU-Länder - die weiteren Ergebnisse: Griechenland (83 Prozent), Irland, Malta und die Slowakei (je 81), Portugal (79), Polen (78), Ungarn (77), Luxemburg (74), Finnland und Zypern (je 73), Spanien und Tschechien (je 72), Großbritannien (71), Deutschland und Frankreich (je 70), Estland (69), Belgien (68), Italien (67), Slowenien (66), Dänemark und Niederlande (je 64), Schweden (63) sowie als Schlusslicht Österreich (59).

Weitere Fragen und Ergebnisse

Was die EU insgesamt betrifft, sind 60 Prozent der Befragten die Gefahren von Satellitenkollisionen bzw. Kollisionen von Satelliten mit Weltraumschrott bekannt. Mehr als die Hälfte haben vom Satellitennavigationssystem Galileo gehört (57 Prozent) und fast vier von zehn kennen GMES (38 Prozent), eine europäische Initiative zur Globalen Umwelt- und Sicherheitsüberwachung. Die überwiegende Mehrheit ist davon überzeugt, dass Raumfahrttechnologien und Dienste, die aus den Raumfahrtaktivitäten entstehen, wichtig für die Entwicklung innovativer Anwendungsmöglichkeiten auf der Erde sind (81 Prozent). 74 Prozent befürworten ein Weltraumüberwachungssystem, um Satelliten und Weltraumschrott zu orten und Kollisionen zu verhindern.

Bei der Galileo-Bekanntheit ist Österreich mit 72 Prozent direkt nach Deutschland (76 Prozent) an der Spitze; auch bei der Bekanntheit der Gefahr von Satellitenkollisionen führt Deutschland mit 79 Prozent vor Österreich mit 73 Prozent. GMES kennen in Österreich hingegen nur 37 Prozent (das ist Mittelfeld); hier führen Rumänien und die Slowakei mit 69 bzw. 65 Prozent. Fast-Schlusslicht ist Österreich hinsichtlich der Einschätzung von Raumfahrttechnologien und -Diensten: Nur 69 Prozent in Österreich glauben, dass diese für die Entwicklung von Innovationen auf der Erde wichtig sind (versus Schlusslicht Dänemark mit 58 Prozent und Estland an drittletzter Stelle mit 70 Prozent). 77 Prozent der Österreicher befürworten ein Weltraumüberwachungssystem zur Vermeidung von Kollisionen im Orbit um die Erde. (red, derStandard.at, 30.9.2012)