Das ist jetzt natürlich blöd mit dem 17.000-Euro-Inserat, das der schwarze ÖBB-Kritiker Reinhold Lopatka 2005 vom damaligen ÖBB-Generaldirektor für den 60. Geburtstag des damaligen Kanzlers Wolfgang Schüssel gekeilt hat (der Generaldirektor Martin Huber, war auch ein Schwarzer). Es macht zwar nicht viel Unterschied, aber Lopatka hat wenigstens noch die ÖBB-Führung gefragt.

Verkehrsminister Werner Faymann hat sie allem Anschein (und entgegen ursprünglichen Äußerungen) nicht gefragt und die Kohle gleich der Krone versprochen. Im Untersuchungsausschuss sagte jetzt der Ex-Chef für externe Kommunikation der ÖBB, Gary Pippan, aus, er sei im Jänner 2007 ins Kabinett von Faymann zitiert worden. Dort habe man ihm eröffnet, "dass das Ministerium mit der Krone eine Kooperation abgeschlossen hat". Und dass die ÖBB das zu zahlen hätte. Bei den ersten Inseraten der Bahn in der Krone seien weder der Vorstand noch die Pressestelle eingebunden gewesen sei. Man habe sich aber gefügt.

Und dann tritt Ex-ÖBB-Chef Martin Huber auf. Der hat 2011 als Zeuge vor der Staatsanwaltschaft ausgesagt, Staatssekretär Ostermayer habe "... ausdrücklich gesagt, dass Faymann sieben Millionen will". Jetzt, als Beschuldiger, sagt Huber nichts mehr dazu. Aber es steht jetzt trotzdem mächtig im Raum.

Und Werner Faymann, der große Abwesende, steht unsichtbar daneben.(Hans Rauscher, DER STANDARD, 28.9.2012)