Zweiter Teil unseres Rundgangs am Pariser Salon: Audi zeigt ein Design der Zukunft, der Panamera wird zum Ladegerät und bei Renault setzt der Clio neue Akzente

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Nach dem ersten Teil der Pariser Show, die sich den Novitäten von BMW bis Mazda angenommen hat, bewegen wir uns in alphabetischer Reihenfolge weiter.

Foto: ap/ena

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Und zwar beginnend mit RENAULT-NISSAN. Riesenrummel um den Clio IV. Erstmals kommt bei der attraktiven Neuauflage des Kleinwagens die neue, von Chefdesigner Laurens van den Acker ersonnenen Renault-Formensprache in Reinkultur zur Anwendung.

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Mit 4,06 m Länge wächst der 5-Türer (Kostenpunkt: ab 12.800 Euro) nur um zwei Fingerbreit, der Kofferraum legt um zwölf Liter auf 300 zu, und besonders stolz ist man auf besonders sparsame Motoren (darunter ein neuer 3-Zylinder-Otto mit 0,9 l Hubraum und 90 PS ).

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Wie sparsam die sind, kann man ab Mitte Oktober im Feldversuch testen. Grandtour (Kombi) und Clio R.S. folgen im März.

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Bei der Billigmarke Dacia debütiert die zweite Generation Sandero. Gleich lang wie der Clio IV, bedient der natürlich die Schnäppchenjäger, 7490 (Sandero) bzw. 10.190 Euro (Sandero Stepway) sollte denen überzeugende Argumente liefern.

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Nissan gibt's erdig (bei der Benennung) und futuristisch (beim Antrieb): Wasserstoff, Brennstoffzelle und E-Motor lautet das Antriebskonzept für die SUV-Studie Terra.

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Und schließlich zeigt Nissans Premiummarke Infiniti die Elektroauto-Studie LE Concept, ein bereits recht konkreter Hinweis auf das 2014 in Europa startende Fahrzeug. Technik-Konfiguration am Salon: E-Motor mit 134 PS, Reichweite ca. 160 km.

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TOYOTA Japans Autosupermacht kneift nicht vor dem schwierigen europäischen Markt, wie man am Salonauftritt sehen kann. Bei der Premiumtochter Lexus steht ein Sportcoupé, die Studie LF-CC, hinter der man wohl einen ersten Hinweis auf den nächsten IS vermuten darf.

Foto: lexus

Ein mächtiger Kühlergrill nach Audi-Art signalisiert Selbstbewusstsein und geschwellte Brust, Diabolo-Grill heißt das in Deutschland, was sich von selbst kommentiert, der Rest vom messerscharfen Design greift Stilelemente der Sportwagenstudie LF-LC auf. Bei der Technik weiß Lexus, was man sich und der Welt schuldig ist, Vollhybrid also - und zwar mit einem neuen 2,5-Liter 4-Zylinder-Otto, der zu einer Systemleistung von rund 200 PS beitragen soll.

Foto: lexus

Toyota wiederum holt mit dem neuen Auris zum zweiten Anlauf in der Golf-Klasse aus, schon deshalb quasi ein Sumo-Ringer am Salon - wiewohl deutlich schlanker geschnitten als der rundliche Vorgänger, der, nun ja, die hochgesteckten Erwartungen nicht wirklich erfüllen konnte.

Foto: toyota

Jetzt soll alles gut, nämlich besser werden, neben dem 5-Türer kommt auch ein Kombi (Touring Sports), und mit Benzinern (99 und 132 PS), Diesel (90 und 124 PS) sowie Hybrid (Systemleistung: 136 PS, Technik identisch mit dem Vorgänger) verfügt der Auris über ein in der Klasse momentan konkurrenzlos breites Angebot. Der 5-Türer startet im Jänner, der Kombi sommers.

Foto: der standard/stockinger

VOLVO hat mit dem V40 einen Überraschungserfolg hingelegt. In Paris legen die Schweden mit dem V40 Cross Country noch eins drauf. Als Cross Country ist er verpflichtet zu rustikalem Auftritt, den hat er auch, ohne dabei an Attraktivität einzubüßen.

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Frei nach dem Motto "legt ihn höher" hat der Wagen 40 mm mehr Bodenfreiheit als der normale V40, das beruhigt bei der Ausfahrt in die Latifundien. Der C40 Cross Country deckt eine Leistungsspanne von 115 bis 254 PS ab, man hat weiters die Wahl zwischen Frontantrieb und Allrad. Ab Jänner, ab ca. 25.000 Euro.

Foto: volvo

VW Mit seinen acht Pkw-Marken legt Europas Autogigant heuer - erwartungsgemäß, möchte man fast sagen - den beeindruckendsten Salonauftritt hin. Beginnen wir mit Aud und einem kleinen Coup der Show: Die Studie Crosslane Coupé. Der 2+2-Sitzer versteht sich als Vorgriff auf den Q2. Unterhalb des bislang kleinsten Audi-Hochsitzers Q3 würde dann ein Format mit 4,21 Metern Länge andocken. Das abnehmbare Dach ist ein Partygag, die Front verweist indes konkret auf Audis künftige Formensprache.

Foto: der standard/stockinger

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Zu aggressiver Auftritt, zu geringe optische Trennschärfe zwischen den Modellreihen - so lautet seit einigen Jahren die in Richtung Audi adressierte Kritik. Selbige sollen mit relativ humorlosen Winkeln zum Verstummen gebracht werden. Eine Zukunft, die verdächtig nach Formbaukasten aussieht.

Foto: reuters/hartmann

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Technisch zeigt das Concept Car einen neuen, ultraleichten "Multimaterial Space Frame", bestehend aus glasfaser- und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff plus Aluminium.

Foto: reuters/hartmann

Unter der Hightechhaut werken unter dem Label "Dual Mode Hybrid" gleich drei Motoren: Ein 3-Zylinder-Benziner mit 150 PS und zwei E-Motoren mit 68 und 116 PS. Beschert der Studie einen Antritt auf Tempo 100 in 8,6 Sekunden, eine reine E-Reichweite von rund 90 Kilometern und einen Verbrauch von 1,1 Litern auf 100 Kilometer. Wir warten auf den Praxisbeweis.

Foto: der standard/stockinger

Zügiger Ausbau der A3-Palette, und unter zügig wörtlich gemeint wäre man gleich einmal beim neuen S3. Der begehrte Volkssportler ist mit einem 2,0 TFSI - bewaffnet, hätten wir jetzt fast gesagt, jedenfalls sollten 280 PS ausreichen zur Befriedigung sportlicher Ambitionen. Außerdem hat man dem A3 zwei weitere Türen und ein aufrechteres Heck verpasst, was man Audi bekanntlich Sportback nennt und unter Weltpremiere verbucht. Im Februar geht's los, zu Preisen ab 28.750 Euro  (2,0 TDI mit 150 PS.

Foto: audi

Porsche treibt bei den Serienmodellen den 911-Ausbau weiter voran. Carrera und Carrera S gibt's ab November auch mit Allrad, das Carrera 4 Coupé (350 PS) kostet ab 115.700 Euro, für's Carrera 4S Coupé (400 PS) wären 135.160 Euro fällig,

Foto: porsche

Darüber hinaus brechen die Deutschen zum wiederholten Mal (Cayenne Diesel!) mit der reinen Sportwagenlehre: siehe Panamera Sport Turismo. Noch als Studie präsentiert, soll dieses Gerät das Fach der luxuriösen Sportkombis bespielen und einen Mercedes CLS Shooting Brake nachgerade bescheiden aussehen lassen. Die Kenndaten: 4,95 Meter Länge, 1,99 Meter Breite, 1,40 Meter Höhe. Erleb- aber eher nicht leistbar  bereits im kommenden Jahr.

Foto: der standard/stockinger

In Paris stellt sich der Sport Turismo noch als Plug-in-Hybrid (V6-Zylinderbenziner plus E-Motor) mit einer Systemleistung von 416 PS vor. Der Standard-Spurt ist in sechs Sekunden Vergangenheit. Interessantes Detail: Auf Außenspiegel wird verzichtet, stattdessen spielen zwei Kameras das Zurückliegende per Cockpit-Display ein.

Foto: der standard/stockinger

Bei Seat konzentriert man sich ganz auf den neuen Leon, der praktisch ab sofort und zu Preisen von 20.990 bis 27.790 Euro erhältlich ist. Wie der Toledo kommt der Leon im neuen Firmendesign daher, am Auftrag - Auto Emoción - hat sich kaum was geändert, das Fahrzeug soll viele viele Menschen im Süden Europas ansprechen (derzeit nicht so einfach) und generell solche, die in der Golfklasse ein etwas sportiver wirkendes Angebot suchen.

Foto: seat

Sportive Klientel bedient Volkswagen, und damit zur (ge)wichtigsten Publikums-Weltpremiere in Paris, beim Golf traditionell mit dem GTI. Ja, richtig, und ja, Überraschung: dessen Neuauflage haben die Wolfsburger auch gleich mitgebracht. Sieht so aus, wie ein GTI aussehen muss und kommt, auch weil der Golf VII generell noch so unverbraucht und frisch dasteht, richtig gut rüber. Da der Einsatz erst im Mai geplant ist, stehen die Preise noch aus, man kann aber davon ausgehen, dass der GTI weiterhin der Inbegriff eines leistbaren Sportwagens bleibt. Bekannt sind die Leistungsdaten: Der 2,0 TSI hat nun 220 PS, ein politisch korrekter, bescheidener Leistungszuwachs von zehn PS.

Foto: vw

Der Rest am VW-Stand ist dann Golf, Golf und nochmal Golf, in allen Varianten, auch einer besonders sparsamen namens Blue Motion mit 110 PS, kommt im Sommer. Und aus. (Andreas Stockinger/red, Der Standard Printausgabe, 28.9.2012)

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Mondial de l'Automobile 2012

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