Jeddah - Saudi-Arabien trifft vor der traditionellen Massen-Pilgerreise nach Mekka Vorsichtsmaßnahmen, um eine potenzielle Ausbreitung eines jüngst aufgetauchten Sars-ähnlichen Virus' zu verhindern. Es werde bei der Einreise von voraussichtlich zwei Millionen Muslimen gezielt auf Symptome wie Atemwegserkrankungen geachtet, sagte der stellvertretende Gesundheitsminister Siad Memish der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch. Gegebenenfalls würden Proben genommen. Auch an den Wallfahrtsorten in Mekka, Medina und Jeddah würden Beobachtungs-Teams im Einsatz sein.

Es wird befürchtet, dass sich das neue Virus rasant ausbreiten könnte, wenn Muslime aus etwa 160 Ländern im kommenden Monat zur alljährlichen traditionellen Hadsch nach Saudi-Arabien kommen und wenige später wieder zurückreisen. Der bisher unbekannte Virus war bei einem 49-Jährigen aus Katar entdeckt worden, der kurz zuvor in Saudi-Arabien gewesen sein soll. Die Weltgesundheitsorganisation WHO schlug deswegen Alarm. Am Mittwoch rief sie Mitarbeiter im Gesundheitswesen rund um die Welt auf, Patienten mit akuten Atemwegsinfektionen zu melden, die sich womöglich in Saudi-Arabien oder Katar aufgehalten haben.

Bei der vor zehn Jahren grassierenden Sars-Pandemie hatten die Erkrankten Symptome ähnlich denen einer Lungenentzündung. Das Virus war damals zuerst in China nachgewiesen worden. Der Ausbruch der Krankheit hatte auch gravierende wirtschaftliche Folgen, weil zum Beispiel viele Menschen damals auf Flugreisen verzichteten. (APA/Reuters, 26.9.2012)