Der "MMA Communication Report 2012" attestiert Österreich auch mit den diesjährigen Ergebnissen eine Vorreiterstellung für Mobile-Web- und App-Nutzung in Europa. Für die befragten Interviewpartner ist das Mobiltelefon zum unverzichtbaren Begleiter geworden. Bereits 51 Prozent der befragten Österreicher nutzen das Web mobil - eine Steigerung von zehn Prozent zum Vorjahr.

Diese Wertschätzung spiegelt sich auch im Anteil der Smartphone-Besitzer wieder, deren Anteil inzwischen auf knapp 70 Prozent angestiegen ist, wovon wiederum 64 Prozent auf ihrem Telefon auch Internetdienste nutzen. Ein Drittel davon nutzt das Internet über seine Datenkarte, sieben Prozent surfen über die Wertkarte. Waren im Vorjahr noch fast die Hälfte der Befragten mit der mobilen Netznutzung aufgrund von Kostengründen vorsichtig, hat sich die Zahl inzwischen auf 28 Prozent gesenkt.

Täglich mobil im Internet

53 Prozent verwenden das Internet am Handy täglich, ein Viertel der User geht mehrmals pro Woche mobil online. Bei der App-Nutzung liegt Herold mit 31 Prozent Installationsrate bei den befragten Nutzern in Österreich ganz vorn, dahinter folgen die Apps von Hofer, Erste Bank und Billa. 82 Prozent haben über sechs Apps installiert, technikaffine, junge Männer gaben an, über zwanzig Apps installiert zu haben. Bereits ein Drittel der Befragten verbringt mehr als dreißig Minuten pro Tag mobil im Internet.

M-Commerce

Interessante Fortschritte macht auch der M-Commerce. Immerhin 35 Prozent haben laut der Untersuchung bereits Mobile-Shopping ausprobiert, der überragende Großteil davon plant, diese Aktion aufgrund zufriedenstellender Ergebnisse zu wiederholen.

Eine zunehmende Rolle in diesem Feld könnten die Sozialen Netzwerke spielen, die es allen voran schaffen, sich fix im mobilen Tagesablauf der User zu etablieren. Facebook bleibt mit 95 Prozent das am häufigsten mobil genutzte soziale Netzwerk, Google+ hat auf 25 Prozent aufgeschlossen und Twitter wird von 16 Prozent verwendet. 78 Prozent steigen zumindest einmal pro Tag in ein soziales Netzwerk ein, ein Fünftel loggt sich sogar mehr als fünfmal pro Tag ein, um informiert zu bleiben.

Datenaustausch steigt

Neben den bekannten Fakten wie der hohen Nutzung von SMS, Foto- und Videofunktionen ist bemerkenswerterweise die Nutzung des Datenaustauschs vom Letztjahreswert von nur acht Prozent auf beachtliche 27 Prozent hochgeschnellt. Auch die Email-Abfrage wird inzwischen von 77 Prozent der Befragten genutzt, kurz dahinter nehmen die populären Wetterdienst in der Beliebtheitsskala ihren Platz ein, die Nutzung von Such- und Infodiensten wurde mit 71 Prozent erhoben.

Auch das technische Bewusstsein ist gestiegen. So wissen nur mehr elf Prozent der Befragten nicht, welches Betriebssystem auf ihrem Telefon installiert ist. Google konnte in diesem Bereich seine Marktführerschaft mit Android auf 53 Prozent ausbauen. Neu hinzugekommen ist das Thema "Near Field Communication" (NFC), dessen Funktionsweise immerhin schon 55 Prozent bekannt ist und in das die Mobile Branche große Hoffnungen setzt. Derzeit haben aber erst neun Prozent der Befragten angegeben, ein NFC-fähige Smartphones zu besitzen.

Gratis-Apps bevorzugt

Österreicher bevorzugen generell Gratis-Apps, hat die Studie ergeben. Für Musik, Apps, Spiele und Filme sind sie aber auch bereit zwischen 50 Cent und 5 Euro auszugeben. Am häufigsten tummeln sich die User nach eigenen Angaben derzeit im  Android Market, gefolgt von Apple-App-Store und Ovi-Store.

Akzeptanz für QR-Codes

Bei der Frage nach mobiler Werbung zeigten sich die Österreicher ähnlich offen wie im letzten Jahr. Wenn der User davon profitieren kann, sei es in Bezug auf preisliche Anreize, Produktproben oder interessante Informationen, bevorzugen laut Studie User die Werbemittel QR-Codes, SMS-Gewinnspiele und Banner.

Tablets bleiben gegen den Smartphone-Boom weiter im Hintertreffen. Lediglich 21 Prozent gaben an bereits ein Tablet zu besitzen. (tara/derStandard.at/27.9.2012)