Gewünschtes Regierungsteam nach 2013.

Grafik: DER STANDARD

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Frank Stronach bei der Präsentation seiner Partei.

Foto: apa/jaeger

Wien - Heute wird das "Team Stronach für Österreich" präsentiert. 58 Prozent der Österreicher behaupteten schon davor, zu wissen, was Stronach will. Das geht aus einer in der Vorwoche durchgeführten Market-Umfrage für den STANDARD hervor.

Sie zeigt: Stronach konnte seit einer Vergleichsumfrage im Mai dieses Jahres deutlich an Profil gewinnen - damals meinten erst 38 Prozent über ihn Bescheid zu wissen. Umgekehrt sind die im Frühjahr durch ihren Einzug in den Innsbrucker Gemeinderat allgemein bekannt gewordenen Piraten bei vielen Wahlberechtigten wieder aus dem Fokus geraten: Im Frühjahr meinten 36 Prozent, die Ziele der Piraten zu kennen - nun sind es nur noch 26 Prozent. Nur bei jungen Wahlberechtigten werden die Piraten in relativ hohem Maß verstanden. Gesunken ist auch das Interesse daran, Piraten im Parlament zu sehen: 47 Prozent hätten den Piraten im Mai einen Einzug in den Nationalrat gegönnt, jetzt tun das 34 Prozent.

Jeder Zweite will Stronach im Parlament

Ganz anders bei Stronach: Jeder Zweite ist dafür, dass er ins Parlament kommt, auffallend viele Fans hat er unter den Wahlberechtigten, die derzeit noch die Freiheitlichen als Partei ihrer Wahl angeben. Market-Chef Werner Beutelmeyer: "In unserer Sonntagsfrage kommen die Kleinparteien wie Piraten und Stronach vorläufig nur auf zusammen sieben Prozent - aber der weiteste Sympathisantenkreis ist, wie man sieht, sehr viel größer."

Und: Stronachs Partei wird vom Start weg als mögliche Koalitionspartei gesehen: 40 Prozent der Befragten geben an, sich das Stronach-Team in der Regierung zu wünschen - das sind etwa gleich viele, wie sich eine FPÖ-Regierungsbeteiligung wünschen. Und die Zahlen deuten darauf hin, dass es sich da in hohem Maße um dieselben Personen handelt.

Der typische Unterstützer einer Regierungsbeteiligung Stronachs kommt vom Land, ist männlich, mittleren Alters und aus den unteren und mittleren Bildungsschichten. Bei Maturanten und Akademikern, bei Bauern und Facharbeitern sowie bei erklärten Grün-Wählern halten sich die Sympathien für Stronach dagegen in engen Grenzen.

Regierung würde abgewählt

DER STANDARD ließ auch fragen: "Angenommen, man könnte nicht einzelne Parteien wählen, sondern nur zwischen der jeweils amtierenden Regierung und der jeweiligen Opposition: Wenn jetzt Wahlen wären, würden Sie da für die jetzige Regierung stimmen oder würden Sie die derzeitige Regierung abwählen?" Darauf sagen 55 Prozent, sie würden die Regierung abwählen, nur 20 Prozent würden sie wiederwählen.

Das ist eine Umkehrung der Situation vom Februar 2009, als 54 Prozent die Regierung unterstützt haben. Allerdings zeigt die Grafik, dass dieselben Befragten mit (wenn auch kleiner werdenden) Mehrheiten die SPÖ und die ÖVP wieder regieren sehen wollen - allerdings in anderen, tendenziell breiteren Koalitionen. (Conrad Seidl, DER STANDARD, 27.9.2012)