Dieses Foto von geschälten Bananen löste eine internationale Welle der Empörung aus

Screenshot: derStandard.at

Der Facebook-Seite der Supermarktkette Billa merkt man auf den ersten Blick nicht an, dass dort gerade ein gewaltiger Aufstand tobt. Tausende User beschweren sich über ein Foto von geschälten Bananen, die in einer Plastikverpackung verkauft wurden. Sogar internationale Medien greifen das Thema auf, das Billa in keinem guten Licht darstellt.

Vorwurf der Doppelmoral

Begonnen hat alles vor über einer Woche mit einem Foto, das ein User auf die Facebook-Pinnwand von Billa postete. Auf dem Foto waren Bananen zu sehen, die geschält in einer Plastikverpackung in einem Billa-Regal zum Verkauf standen - derStandard.at berichtete. Innerhalb kürzester Zeit erhielt das Foto zigtausende Kommentare und Likes und löste eine Diskussion aus, die in allen Kanälen geteilt und weiterverbreitet wurde. Billa wurde unter anderem vorgeworfen, eine Doppelmoral an den Tag zu legen, da das Unternehmen sich immer wieder als Vorbild bei Nachhaltigkeit zeige. Dass man Bananen, die ohnehin eine der besten Verpackungen der Welt haben, in umweltunfreundliches Plastik packt, stieß nicht nur bei Öko-Freaks auf Unmut.

Nicht umsonst hat Facebook vor einiger Zeit User-Postings in der neuen Timeline in einem einzigen Kästchen versteckt. Denn viele Unternehmen leiden mittlerweile unter Empörungs- und Beschwerdewellen. Hätte Facebook diese "Verbesserung" nicht eingeführt, wäre bis heute, etwa zwölf Tage nach dem ersten Erscheinen eines solchen Postings, die Pinnwand von Billa immer noch mit Fotos der abgepackten Bananen zugekleistert.

Billa: Eigeninitiative einer Filiale

In einer Stellungnahme auf Facebook hat sich Billa vergangene Woche zu der Causa geäußert: Die Bananen seien auf Eigeninitiative in einer einzelnen Filiale in dieser Form verpackt worden. Die Praxis entspreche nicht der Sortimentspolitik des Unternehmens. Billa entschuldigte sich öffentlich bei den Usern und versprach, in Zukunft den Wert der Nachhaltigkeit besser an die Mitarbeiter zu vermitteln.

Doch was bleibt, ist ein bitterer Beigeschmack, dem sogar Medien aus aller Welt etwas abgewinnen können: Gizmodo war eines der ersten internationalen Medien, die von den in Plastik verpackten Bananen berichteten. Auch "Time" schrieb über den "Billa-Skandal" und die Empörung bei den Kunden.

Noch kein Ende in Sicht

Neben Gizmodo, dem Gawker und sogar der "Huffington Post" haben auch "Daily Mail" und "Business Insider" darüber berichtet. Das hatte zur Folge, dass auf Twitter sogar im englischsprachigen Raum darüber diskutiert wurde. Viele amerikanische User betonten allerdings auch, dass die USA um nichts besser seien, wenn es um Verpackung, Müll und Umweltschutz gehe. Auffällig ist, dass nach etlichen Tagen noch kein Ende der Berichterstattung und Empörung in Sicht ist. Immer wieder nehmen Medien das Thema auf, daruner auch TV-Sender wie NBC. (iw, derStandard.at, 26.9.2012)