Wien/Graz - Zur besseren Vernetzung und Abstimmung der Klimaforschung in Österreich haben sich die bundesweit rund 20 maßgeblichen Forschungseinrichtungen vor über einem Jahr zum "Climate Change Centre Austria" (CCCA) mit Sitz in Wien zusammengeschlossen. Nun wird in den Wissenstransfer der Forschungsergebnisse investiert. Diese Aufgabe übernimmt das gemeinsam von Universität Graz, TU Graz und der Forschungsgesellschaft Joanneum Research eingerichtete CCCA Servicezentrum in Graz, hieß es am Dienstag bei der Präsentation in der Grazer Elisabethstraße.

Wetter- und klimabedingte Extremereignisse wie Hochwasser, Stürme, Lawinen oder Dürre und deren volkswirtschaftliche Schäden stellen die Gesellschaft auch in Österreich zunehmend vor neue Herausforderungen. Neben der Landwirtschaft, Wasserwirtschaft und dem Tourismus ist vor allem auch die Politik gefordert, Strategien zur Anpassung an die veränderten Umweltbedingungen, aber auch zur intelligenten Emissionsminderung zu entwickeln. Die Klima- und Klimafolgenforschung steuert wichtige Grundlagen dafür bei.

Zentrale Schnittstelle

Als zentrale Schnittstelle zwischen den wissenschaftlichen Experten und Entscheidungsträgern dient das CCCA Servicezentrum in Graz. "Ziel ist es, sowohl Forschungsergebnisse für Entscheidungsträger verfügbar zu machen als auch Forschungsbedürfnisse in die Wissenschaftscommunity der CCCA-Community hineinzutragen", schilderte der Grazer Klimawissenschafter und Zentrumssprecher Matthias Themessl.

Themessl illustrierte die Arbeit des Servicezentrums an einem Beispiel. "Sollte eine Wintertourismusregion an ihrer künftigen Schneesicherheit interessiert sein, koordiniert das Servicezentrum zu dieser Anfrage die entsprechenden Fachleute. Die Ergebnisse werden dann nutzergerecht aufbereitet und weitergegeben."

Sichtbarkeit der Forschungsergebnisse erhöhen

Daneben will man generell die Sichtbarkeit der österreichischen Forschungsergebnisse erhöhen - "auch auf internationaler Ebene", schilderte Themessl. Diesbezüglich kündigte er die Erstellung einer klimaforschungsbezogenen "Kompetenzlandkarte", Informationsblätter, Projektberichte und Newsletter an. Das Jahresbudget für die derzeit als Zweipersonenbetrieb laufende Einrichtung, die vom Wissenschaftsministerium und den Unis finanziert wird, betrage rund 120.000 Euro. (APA/red, derStandard.at, 25.9.2012)