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Gegenwind gegen die Pläne des Wissenschaftsministers kommt aus Innsbruck

Foto: dpa/Leonhardt

Innsbruck - Die acht Tiroler Hochschulen wollen acht bleiben, wenn es nach ihnen geht. Die Rektoren vereinbarten, dass sie künftig enger zusammenarbeiten und verstärkt auf Kooperationen setzen wollen. Ziel sei ein "Campus Tirol". Motto: Zusammenarbeit ja, Zusammenschlüsse nein. Die einzelnen Hochschulen sollen nach Wunsch der Hochschulen als solche bestehen bleiben.

Das darf als Signal in Richtung Politik interpretiert werden. Denn: Wenn es nach Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, vormals Rektor der Uni Innsbruck, und Landeshauptmann Günter Platter (ÖVP) geht, dann würden sieben Hochschulen in Tirol auch reichen. Beide Politiker sind Befürworter einer Re-Fusion von Uni und Medizin-Uni.

Ausgegliedert

Unter der schwarz-blauen Regierung wurden 2004 die medizinischen Fakultäten an den Unis Wien, Graz und Innsbruck in eigenständige Unis ausgegliedert. In Innsbruck gibt es seit Töchterles Rektorszeit Bestrebungen, die Med-Uni wieder unters Dach der altehrwürdigen, 1669 gegründeten Uni zurückzuholen - gegen den Widerstand der Med-Uni.

Die Politik hält an ihrer Fusionsvision fest. Aus Töchterles Sicht "macht eine engere Kooperation der beiden Universitäten Sinn, bis hin zu einer Fusion", sagte er zum Standard. Er führt etwa "Effizienzsteigerungen und Interdisziplinarität", aber auch Ranking-Verbesserungen ins Treffen.

Auch Wissenschaftslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) begrüßt zwar eine "möglichst enge Zusammenarbeit", betont im Standard-Gespräch aber: "Das Land Tirol steht nach wie vor hinter dem Vorhaben des Wissenschaftsministeriums, Uni und Medizin-Uni Innsbruck zusammenzulegen. Dieses Vorhaben steht nicht im Widerspruch zum Campus Tirol." (nim/ver, DER STANDARD, 25.9.2012)