Die Adventure im knalligen Straßen-Outfit.

Foto: KTM

Und hier etwas dezenter.

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Die R-Version der neuen Adventure. R wie Offroad.

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Jetzt geht es rund im Big-Enduro-Segment. Kurz nachdem BMW seine neue GS mit dem wassergekühlten Boxermotor angekündigt hat, zieht nun auch KTM nach und präsentiert die neue Adventure - wie BMW seine GS - auf der Intermot in Köln. KTM wird am 2.10. um 13:00 Uhr die Tücher von der neuen 1190er reißen und Weltpremiere feiern.

Die ersten Bilder hat KTM bereits veröffentlicht, und sie lassen sich auch schon ein wenig in die Karten blicken. Die herausragendste Neuerung wird unumwunden der Motor sein. Von 950 Kubikzentimetern wächst sein Volumen auf 1195 Kubikzentimeter. Damit steigt die Leistung von 115 auf 150 PS. Der neue LC8-Motor wird wieder ein V2-Aggregat sein, über eine Doppelzündung verfügen und die Gasbefehle elektronisch über Drive-by-wire empfangen. Auch das Drehmoment kann sich sehen lassen: 125 Newtonmeter.

Auf den Spuren der Multistrada

Damit zeigt KTM auf dem Datenblatt auch Ducati die lange Nase. Zwar bringen auch die Italiener nächstes Jahr eine Überarbeitung der Multistrada, doch die wird leistungsmäßig ebenfalls bei 150 PS liegen und etwas weniger als 120 Newtonmeter aus dem 90-Grad-V2-Motor schöpfen. Ob die KTM ebenfalls so scharf zu fahren sein wird wie die Duc, bleibt abzuwarten. Vorstellbar ist das, auch wenn die KTM vollgetankt mit 230 Kilogramm gut und gerne 10 Kilogramm schwerer ist als die Multistrada.

Die Multistrada begann ja ohne Kompromisse die elektronischen Spielereien ins Big-Enduro-Segment einzuführen. Über einen Knopfdruck verstellte man die maximal anliegende Leistung und die Traktionskontrolle. Ähnliches dürfte nun auch die große Adventure haben. Fest steht jedenfalls, dass KTM eine mehrstufige Traktionskontrolle von Bosch verbaut, wie auch ein mehrstufiges Combined ABS-System, ebenfalls von Bosch. Dazu kredenzen die Mattighofener einen eigenen Offroad-Modus für das ABS und die Traktionskontrolle, der kurz MTC heißt. Und wenn KTM im Offroad-Modus nicht die Leistung auch zurücknimmt, sage ich öffentlich, dass mir der neue Auspuff gefällt.

Neues Endrohr

KTM geht von der Underseat-Lösung weg und baut einen riesigen Kamin auf die neue Adventure - die Nachrüster reiben sich schon die Hände. Das bleibt den Werkstätten fürs Erste verwehrt, denn KTM hebt das Serviceintervall auf 15.000 Kilometer.

Der Gitterrohrrahmen besteht natürlich wieder aus Chrom-Molybdän-Stahl, und die Fahrwerkskomponenten stammen von WP Suspension. Nur sind die auf Wunsch nun elektronisch programmierbar. Bei der Offroad-Version, der KTM 1190 Adventure R, sind die USD-Gabel und das Federbein von Haus aus voll einstellbar - die elektronische Fahrwerkseinstellung, EDS, gibt es aber nicht.

Bei beiden Modellen sind die Fußrasten, die Sitzhöhe, die Lenkerposition und die Sitzhöhe einstellbar. Zudem haben beide Modelle schlauchlose Reifen, bei der R spricht KTM von einer Endurobereifung, die wir auf den ersten Bildern aber wohl hoffentlich noch nicht sehen. Unterschiedlich sind natürlich auch die Reifendimensionen. Während die Straßenversion auf 120/70-19ern vorne und 170/60-17ern hinten steht, hat die R vorne ein 21-Zoll- (90/90-21) und hinten ein 18-Zoll-Rad (150/60-18).

Die Preisfrage

Und was darf sie kosten? Den genauen Preis, der ab Februar 2013 erhältlichen 1190 Adventure wird KTM wohl frühestens bei der Weltpremiere nennen, erklärt aber schon vorab, sich am Preis der aktuellen Adventure zu orientieren. Derzeit kosten die KTM 990 Adventure und die 990 Adventure R 15.998,- Euro. (Guido Gluschitsch, derStandard.at, 24.9.2012)