Riad/Istanbul - Am Nationalfeiertag haben in mehreren Städten Saudi-Arabiens Randalierer Geschäfte demoliert und Polizisten attackiert. Das saudische Nachrichtenportal "Sabq" meldete am Montag, in der östlichen Provinzstadt Hafr al-Batn seien Patrouillen der Polizei am Sonntagabend mit Steinen beworfen worden. Die Beamten hätten Schüsse abgegeben, um die Randalierer zu vertreiben. Ob jemand Verletzungen erlitt, wurde nicht bekannt.

Saudische Bürger verbreiteten über den Kurznachrichtendienst Twitter zudem Videos von Randalierern in der Provinz Khamis Musheit. Darin ist zu sehen, wie die Filiale einer Schnellimbisskette geplündert und zerstört wird.

Andernorts blieben die Feiern weitgehend friedlich. Bürger, die die grüne Fahne Saudi-Arabiens schwenkten, fuhren im Autokorso durch die Straßen. Junge Männer tanzten zu lauter Musik aus ihren Auto-Stereoanlagen. Viele Saudis finden dies unislamisch und anstößig.

Keine offiziellen Feierlichkeiten

Die offiziellen Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag waren dieses Jahr abgesagt worden. Begründet wurde dies mit der Anteilnahme der Saudis am Schicksal ihrer Glaubensbrüder in Syrien. Am 23. September jedes Jahres erinnern die Bewohner von Saudi-Arabien an die Vereinigung aller Provinzen unter der Herrschaft von König Abdelaziz al-Saud im Jahr 1932.

Demonstrationen sind in Saudi-Arabien verboten. In der östlichen Provinz Al-Katif war es in den vergangenen Monaten mehrfach zu Zusammenstößen zwischen den Sicherheitskräften und Demonstranten gekommen, die Slogans gegen das Königshaus riefen. In der Ost-Provinz, in der die großen Öl-Felder liegen, lebt die Mehrheit der Schiiten des Landes. Staatsreligion von Saudi-Arabien ist der Wahhabismus, eine puritanische Interpretation des sunnitischen Islam. (APA, 24.9.2012)