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Das Siemens-Werk in München-Perlach.

Foto: REUTERS/Michaela Rehle

Teheran - Der deutsche Siemens-Konzern hat dem Iran nach Angaben eines iranischen Parlamentsabgeordneten verminte Technik für das Atomprogramm des Landes geliefert. Die Bauteile seien mit kleinen Sprengsätzen gespickt gewesen, sagte der Vorsitzende des Ausschusses für Nationale Sicherheit und Außenpolitik, Alaeddin Boroujerdi, nach Angaben des Informationsdienstes des Parlaments, Icana, vom Sonntag. Siemens wies die Aussagen zurück.

"Die Geheim- und Sicherheitsdienste haben Sprengsätze in der Ausrüstung entdeckt, die uns für unsere Atomaktivitäten geliefert worden war", sagte Boroujerdi. Diese "sollten explodieren, um unser gesamtes System zu stören. Aber die iranischen Experten haben das Komplott des Feindes trotzdem verhindert."

Siemens dementierte, überhaupt Technik für das iranische Atomprogramm geliefert zu haben. "Siemens unterhält keine Geschäftsbeziehungen zum iranischen Nuklearprogramm und liefert auch keine technische Ausrüstung dafür", sagte der Sprecher der Siemens-Industriesparte. Es gebe deshalb "keinerlei Lieferung", die hätte vermint werden können. "Schon aus diesem Grund können wir nichts dazu sagen." Siemens hatte im Herbst 2009 angekündigt, keine neuen Geschäfte mehr mit Geschäftspartnern im Iran zu machen.

Der Westen und Israel beschuldigen die iranische Führung, heimlich an einer Atombombe zu bauen. Diese weist den Vorwurf zurück und pocht auf ihr Recht zur zivilen Nutzung der Atomenergie. Den westlichen Mächten und Israel wirft die Regierung in Teheran regelmäßig vor, das umstrittene Atomprogramm des Landes sabotieren zu wollen, sie liefert dafür aber kaum Beweise. In den vergangenen zwei Jahren wurden aber vier iranischen Atomwissenschaftler getötet. Zudem richteten sich zwei hoch komplexe Computerviren, Stuxnet und Flame, gegen iranische Atomanlagen. (APA, 23.09.2012)