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Ghulam Ahmed Bilour fordert auch Al Kaida und die Taliban auf, den Produzenten des Mohammed-Films zu jagen.

Foto: APA/EPA/Singh

Islamabad - Ein pakistanischer Minister hat ein Kopfgeld auf den Produzenten des islamfeindlichen Films aus den USA ausgesetzt. Eisenbahnminister Ghulam Ahmed Bilour versprach am Samstag demjenigen, der "diesen Gotteslästerer" töte, 100.000 Dollar (76.994 Euro). Bilour forderte die Taliban und das Terrornetzwerk Al-Kaida auf, sich der "noblen Sache" anzuschließen. Am Samstag hatten in Pakistan erneut tausende Menschen gegen den islamfeindlichen US-Film demonstriert. In der Hauptstadt Islamabad marschierten mehr als 5000 Menschen, darunter hunderte Frauen, zum Parlament. 

Premier distanziert sich

Der pakistanische Premierminister Raja Pervez Ashraf hat sich vom Mord-Aufruf eines Kabinettsmitglieds gegen den Macher des Mohammed-Schmähvideos distanziert. Seine Regierung habe mit dem von Eisenbahnminister Ghulam Ahmad Bilour ausgesetzten Kopfgeld nichts zu tun, sagte der Regierungschef am Sonntag.

Auch die Partei des Ministers, die eigentlich moderate Awami National-Partei (ANP), nahm Abstand. "Das ist eine persönliche Äußerung, die nicht der Parteilinie entspricht", sagte ANP-Sprecher Zahid Khan. Die ANP regiert die nordwestpakistanische Provinz Khyber-Pakhtunkhwa und koaliert in der Hauptstadt Islamabad mit der Pakistanischen Volkspartei (PPP) von Premier Ashraf.

Nach den Freitagsgebeten waren in Pakistan zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Bei Ausschreitungen wurden nach jüngsten Angaben mindestens 21 Menschen getötet und mehr als 200 verletzt. Gegen den Film "Die Unschuld der Muslime", in dem der Prophet Mohammed verunglimpft wird, gibt es seit mehr als eineinhalb Wochen Proteste in der islamischen Welt. (APA, 22.9.2012)