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Der Steirer Christian Faul wechselt von der SPÖ in das Team von Frank Stronach über.

Foto: APA/Schlager

Graz - "Kannst du überhaupt noch in den Spiegel schauen, wenn du die Partei wechselst?" Auf derartige Fragen aus dem Freundeskreis pflege er zu antworten: "Hat die Partei in den Spiegel geschaut, als sie mich rausgeworfen hat?" Christian Faul, rotes Urgestein aus der Oststeiermark, nach etlichen verbalen Entgleisungen 2010 als SPÖ-Nationalratsabgeordneter zurückgetreten, ist auf dem Sprung in Frank Stronachs Team.

Es war vorerst nur ein Gerücht, das die Steirerkrone lancierte, Faul bestätigte aber am Freitag dem STANDARD, dass er von Stronach tatsächlich gefragt worden sei. Faul: "Ich bin jetzt 63 und fühle mich fit, noch einmal in die Politik einzusteigen. Nächste Woche wird alles entschieden."

Den Rausschmiss aus dem Parlament verdankte Faul seinem lockeren Mundwerk. Dem BZÖ-Politiker Gerald Grosz rief er in einer Rede zu: "Du bist genau um den Schädel zu klein, wo das Hirn drinnen sein müsste." Nach Eskapaden dieser Art zog der steirische SPÖ-Vorsitzende Franz Voves die Notbremse und legte Faul den Rücktritt nahe - für den sich dieser jetzt wohl revanchiert. (mue, DER STANDARD, 22./23.9.2012)