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Auch in der pakistanischen Stadt Lakarna gingen die Menschen auf die Straße, um gegen den Mohammed-Film zu demonstrieren.

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Proteste in Quetta.

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Eine Hillary-Clinton-Puppe in Lahore.

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Karachi - Die Zahl der Toten bei Protesten in pakistanischen Großstädten gegen den antiislamischen Film aus den USA hat sich am Freitag auf mindestens 13 erhöht. Nach Angaben aus Krankenhäusern wurden außerdem mindestens 200 weitere Menschen verletzt. Im nordwestpakistanischen Peshawar wurden demnach vier Menschen getötet - drei Demonstranten und der Fahrer eines Privatfernsehsenders. In der südlichen Metropole Karachi gab es neun Tote, darunter einen Polizisten.

Nach Polizeiangaben beteiligten sich in Karachi mehr als 20.000 Menschen an den Protesten. Die Behörden blockierten die Zufahrtsstraßen zum US-Konsulat in Peshawar sowie zu den Büros westlicher Hilfsorganisationen und anderen potenziell gefährdeten Gebäuden mit Schiffscontainern. Eine aufgebrachte Menge zündete vier Kinos an, wie Augenzeugen berichteten.

Landesweit gingen in Pakistan zehntausende Menschen gegen den Film "Unschuld der Muslime" und die Karikaturen in der französischen Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" auf die Straßen.

USA distanzieren sich mit Werbespots von Film

Die USA wollen sich mit Werbespots im pakistanischen Fernsehen von dem islamfeindlichen Film distanzieren, der in einer Reihe von muslimischen Ländern zu teils gewalttätigen Protesten geführt hat. Washington habe 70.000 Dollar (54.000 Euro) für Werbeplätze in sieben pakistanischen TV-Sendern ausgegeben, sagte US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland am Donnerstag. In den rund 30 Sekunden langen Spots werde sich die US-Regierung von dem in den USA produzierten Film distanzieren, in dem der Prophet Mohammed beleidigt wird. Wann die Spots starten, blieb zunächst unklar.

Die Spots enthielten das US-Wappen, um den offiziellen Charakter zu unterstreichen, führte Nuland aus. Zu sehen sind darin demnach Ausschnitte von Ansprachen von US-Präsident Barack Obama und Außenministerin Hillary Clinton, die sie nach den ersten gewalttätigen Protesten gegen den Film gehalten hatten.

Wenig beeindruckt davon hat sich, die pakistanische Regierung am Freitag gezeigt und den amerikanischen Botschafter ins Außenministerium zitieren lassen. Wie das staatliche Fernsehen berichtete, wurde die US-Regierung in einer Note, die Botschafter Richard Hoagland übergeben wurde, zum Handeln gegen die Produzenten des "frevelhaften Films" über den Religionsstifter Mohammed aufgefordert. Zudem solle sich Washington dafür einsetzen, dass der Streifen von der Internetplattform YouTube gelöscht werde. (APA, 21.9.2012)