Bild nicht mehr verfügbar.

Auch in Tokio hat der Marktstart des neuen iPhones bereits begonnen - mit der üblichen Begeisterung der Fans.

Foto: ADRIAN BRADSHAW / EPA

Der Verkaufsstart der neuesten Generation des Multimediahandys iPhone hat am Freitag in vielen Ländern für großen Kundenandrang vor Geschäften des Herstellers Apple gesorgt. Auch in Deutschland warteten Käufer in langen Schlangen, um das iPhone 5 zu ergattern. Allerdings gab es Kritik an der Qualität des Kartendienstes, der in dem neuen Apple-Betriebssystem iOS 6 integriert ist.

Zustände

Vor der Apple-Filiale in der Münchner Innenstadt hatte der erste Käufer zwei Tage auf den Verkaufsstart gewartet. Der Kunde hatte seinen Stuhl bereits zur Wochenmitte vor dem Geschäft aufgebaut. Im gesamten Bereich um den Laden in der bayerischen Landeshauptstadt gab es Absperrbänder und Sicherheitspersonal. In Paris startete der Verkauf trotz des Streikaufrufs einer Gewerkschaft, die ein Viertel der 1.500 Apple-Mitarbeiter in Frankreich vertritt. Vor dem Apple-Store nahe der Pariser Oper bildete sich eine mehrere hundert Meter lange Schlange.

Bevor die Läden in Europa öffneten, war der Verkauf des Gerätes bereits in Australien und in Asien gestartet. Vor dem Apple-Geschäft in Hongkong entstand eine Art Schwarzmarkt. Kunden verkauften dort ihre Geräte an andere Wartende mit Aufschlägen von über 50 Prozent gegenüber dem normalen Ladenpreis weiter. In Deutschland wie in anderen Ländern nahmen Käufer teils mehr als ein Dutzend Geräte gleichzeitig aus den Apple-Geschäften mit.

USA

Schließlich drängelten sich die Apple-Jünger auch in den USA und in Kanada an die Regale. Schon in den Tagen vor Verkaufsstart war die Nachfrage immens gewesen. Allein binnen 24 Stunden nach der Präsentation am Mittwoch vergangener Woche gingen bei Apple mehr als zwei Millionen Vorbestellungen ein. Branchenexperten schätzen, dass der Konzern bis Jahresende 50 Millionen neue iPhones absetzen könnte. Zu Handelsbeginn an der New Yorker Wall Street am Freitag stieg der Apple-Kurs weiter auf über 703 Dollar (541 Euro).

Das neue Modell verfügt über eine schnellere Internetverbindung, ein neues Betriebssystem und einen größeren Bildschirm. Trotzdem wiegt das aus Glas und Aluminium gefertigte Telefon 20 Prozent weniger als das Vorgängermodell. Dank eines leistungsstärkeren Prozessors können Inhalte aus dem Internet nach Unternehmensangaben doppelt so schnell wie bisher heruntergeladen werden.

Kritik

Branchenkenner bemerkten allerdings, dass Apples Innovationskraft im Vergleich zur mit dem Google-Betriebssystem Android ausgestatteten Konkurrenz nachgelassen habe. "Apples Imperium könnte seinen Scheitelpunkt erreichen", sagte Tony Costa vom Marktforschungsunternehmen Forrester Research. Für Unmut sorgte die Qualität des neuen Kartendienstes von Apple, der das beliebte Google Maps ersetzt. Nutzer in vielen Ländern klagten über fehlende Städte und falsch gesetzte Ortsmarken in dem Programm.

Apples schärfster Konkurrent Samsung aus Südkorea erwägt inzwischen, seine Patentklagen gegen Apple in den USA um das iPhone 5 zu erweitern. "Aber wir können noch nicht sagen, wann", sagte eine Samsung-Sprecherin. Die Entscheidung werde nach eingehender Prüfung des Smartphones fallen. Laut Informationen der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap geht es um die LTE-Technik im iPhone 5, die superschnelles Surfen per Mobilfunk ermöglicht. Samsung besitzt Patente auf die Technik. Apple und Samsung tragen ihren Patentstreit in zahlreichen Ländern der Welt aus.

Lokal

In Österreich heißt es für Apple-Fans noch etwas länger warten: Hierzulande startet der Verkauf der neuen iPhone-Generation mit einer Woche Verspätung also konkret am 28.09. (APA, 21.09.12)