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Das momentane Rauchergesetz in der Schweiz ist jenem in Österreich sehr ähnlich.

Foto: AP/Thomas Kienzle

Bern - Geht es nach den Initiatoren von "Schutz vor Passivrauchen" wird das Rauchverbot in der Schweiz bald verschärft: Am kommenden Wochenende stimmt die Bevölkerung über einen Antrag ab, das Rauchen in geschlossenen öffentlichen Räumen generell zu verbieten.

Derzeit gibt es in dem Land großteils ähnliche Regeln wie in Österreich: Zwar ist das Rauchen in Lokalen und Büros prinzipiell verboten, Gastronomiebetriebe dürfen aber eigene Raucher-Räume einrichten (sogenannte Fu-moirs). Ist das Lokal kleiner als 80 Quadratmeter, dürfen die Betreiber selbst entscheiden, ob sie ihre Gäste rauchen lassen oder nicht. Den Kantonen steht es frei, strengere Regeln zu erlassen: Ein totales Rauchverbot, wie von den Initiatoren der Abstimmung gefordert, besteht derzeit aber nur in acht von 26 Kantonen.

Zustimmung zu Rauchverbot im Sinken

Der Ausgang der Befragung gilt als ungewiss. War die Zustimmung zu einem erweiterten Rauchverbot bei einer ersten Umfrage im August noch hoch - 59 Prozent der Befragten waren dafür, 36 Prozent dagegen - ist sie zuletzt deutlich gesunken: Bei den jüngsten Erhebungen vor einer Woche lehnten 52 Prozent strengere Rauchverbote ab, nur mehr 41 Prozent wünschten sich eine Verschärfung, sieben Prozent sind noch unentschlossen.

Zwar sinkt die Zustimmung zu solchen Initiativen in der Schweiz immer, je näher das Datum der Abstimmung rückt - durchschnittlich um elf Prozent zwischen erster und letzter Umfrage - der Umschwung in der Raucherfrage gilt aber unter Meinungsforschern als außergewöhnlich. Erklärt wird er unter anderem damit, dass das derzeitige Rauchverbot erst seit 1. Mai in Kraft ist - viele Schweizer wollen erst abwarten, ob sich die Regelung bewährt.

Noch zwei weitere Anträge stehen zur Abstimmung: ein Vorschlag für Steuererleichterungen für Pensionisten und einer zur Aufwertung des Musikunterrichts in der Volksschule. (red, DER STANDARD, 20.9.2012)