Ein Tyrannosaurus wird zum Teddy: Der neun Meter lange Yutyrannus huali war der größte bislang bekannte Dinosaurier, bei dem man Spuren eines Federkleids fand.

Jede Generation bringt eine neue Welle an Dinosaurier-Fans hervor - dumm nur, dass die Objekte ihres Interesses im Lauf der Zeit in keinster Weise dieselben geblieben sind. Verschwunden sind die glatthäutigen, graugrünen Monster, die sich plump durch die Gegend schleppten, falls sie nicht überhaupt lieber im Wasser standen, um unter ihrem eigenen Gewicht nicht zusammenzubrechen. Das waren die Dinosaurier, mit denen heutige Forty- und Fiftysomethings aufgewachsen sind und die ihnen immer noch im Hinterkopf herumspuken.

... und die immer noch nostalgische Erinnerungen wecken. Wie auch beim Blogger Brian Switek, der sich mit Dinosauriern als Phänomen der Popkultur beschäftigt und sein Buch nicht von ungefähr "My Beloved Brontosaurus" genannt hat: Den Brontosaurus gibt es nämlich auch nicht mehr, Apatosaurus lautet mittlerweile die korrekte (weil ältere) Bezeichnung. Einen aktuellen Artikel im Magazin "Slate" leitet Switek mit Verweisen auf andere Dino-Nostalgiker ein, die sich so wie er nur schwer an die Vorstellung gefiederter Dinosaurier gewöhnen können - die, wie wir mittlerweile wissen, weit verbreitet waren.

Allerdings konnte er sich mit der neuen Dino-Optik dann doch noch anfreunden, denn jemand anderes wehrt sich noch vehementer gegen die "chickenosaurs": Kreationisten können mit "nackten" Dinosauriern leben und sie irgendwie mit ihrer Schöpfungsgeschichte und sogar dem Arche-Noah-Mythos vereinbaren. Die durch Federn deutlich gemachte Verwandtschaft zwischen Dinosauriern und Vögeln passt hingegen gar nicht ins evolutionslose Konzept. Und so fordern Kreationisten "ihre alten Dinosaurier" zurück. Mehr dazu finden Sie hier:

--> Slate: "Feathered Dinosaurs Drive Creationists Crazy"

(red, derStandard.at, 21. 9. 2012)