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Treibhausgase und Luftschadstoffe: Die Privathaushalte liegen gut, die Wirtschaft hat noch aufzuholen.

Foto: APA/BARBARA GINDL

Wien - Zwischen 1995 bis 2010 haben sich die in Österreich verursachten Emissionen der meisten Luftschadstoffe und Treibhausgase deutlich reduziert. Das gab die Statistik Austria am Mittwoch bekannt. Bei dem Langzeitvergleich wurden sowohl die Ausstöße aus privaten Haushalten als auch von Unternehmen und Institutionen berücksichtigt.

Die deutlichsten Reduktionen waren bei Schwefeldioxid (-57,6 Prozent), Kohlenstoffmonoxid (-48,9 Prozent) und den methanfreien flüchtigen organischen Verbindungen (-39,1 Prozent) zu beobachten. Ebenfalls zurückgegangen sind die Emissionen an Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N20) und Ammoniak (NH3) sowie den Feinstaubformen PM10 und PM2,5.

CO2 und NOX nach Anstieg gefallen

Anstiege gab es laut der langjährigen Auswertung beim Kohlenstoffdioxid (CO2) und der Gruppe der Stickoxide (NOX). In beiden Fällen wuchsen die Werte zwischen 1995 und 2005 stark an (22,1 Prozent bzw. 28,4 Prozent), sanken aber zwischen 2006 und 2010 wieder (-4,3 Prozent bzw. -10,2 Prozent).

Dem in den vergangenen Jahren gemessenen Rückgang beim klimawirksamen Treibhausgas CO2 schreiben die Statistiker dem vermehrten Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu, "deren klimaneutrale CO2-Emissionen aus biogenen Quellen von 1995 bis 2010 um 93,0 Prozent anstiegen".

Die absoluten Zahlen relativieren die prozentualen Rückgänge allerdings: Der 15-Prozent-Anstieg von in Österreich produziertem CO2 entspricht rund neun Megatonnen, während sich die starken Rückgänge etwa bei SO2 und Feinstaub nur im ein- bis zweistelligen Kilotonnenbereich bewegen.

"Nicht vermieden, aber abgeschwächt"

Während Privathaushalte bis auf die Kennzahl "CO2 aus sonstigen Quellen" alle Luftschadstoffe und Treibhausgase senken konnten, habe die Wirtschaft auch bei den Stickoxiden und dem klimawirksamen CO2 wegen des Anstiegs bis 2005 keine Gesamtverringerung erreicht. Zuletzt "konnte der Anstieg der klimawirksamen CO2-Emissionen zwar nicht vermieden, aber abgeschwächt werden", so die Studie. (mm, derStandard.at, 19.9.2012)