Ab November bietet A1 das LTE-Tablet Huawei Mediapad 10FHD an.

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A1 hat neue LTE-Produkte vorgestellt und einen Einblick in den Ausbau des 4G-Netzes in Österreich gegeben. Das Unternehmen bietet LTE nun in allen Landeshauptstädten und in weiteren Ballungszentren an. In Wien werden mehr als 80 Prozent der Bevölkerung abgedeckt. A1 hat damit laut Studie das größte LTE-Netz aller heimischen Betreiber. Dennoch ist LTE noch kein massentaugliches Produkt.

Tarife

Der Marktführer bietet LTE seit 2010 für Datenübertragungen an. Aktuell gibt es vier Breitband-Tarife. Der günstigste Tarif A1 Mobil Breitband 1 kostet 12,90 Euro im Monat und bietet 4 Mbit/s im Download und 2 Mbit/s im Upload mit unlimitierter Nutzung, bzw. Drosselung nach 5 GB auf 64 Kbit/s. Eine LTE-Downloadgeschwindigkeit von 150 Mbit/s und 75 Mbit/s im Upload kostet bei A1 59,90 Euro monatlich. Hier wird die Transferrate nach 30 GB auf 64 Kbit/s gedrosselt.

Datenstick und Tablet

Nun hat das Unternehmen einen Schwung neuer Produkte von Huawei angekündigt, die mit den neuen Tarifen genutzt werden können. So bietet A1 ab sofort den Datenstick E 3276 -150 ab 49 Euro an, mit dem bis zu 150 Mbit/s im LTE-Netz und bis zu 42 Mbit/s im HSPA-Netz erzielt werden. Ab November kommen der mobile Hotspot E5776, der WLAN-Router E172 und das Android-Tablet Mediapad 10FHD LTE hinzu. Das Tablet ist mit einem 10 Zoll großen Display, einem 1,2 GHz starken Quad-Core-Prozessor und einem 6.600mAh starken Akku ausgerüstet.

Sprachtelefonie erst ab 2013/14

Sprachtelefonie kann noch nicht darüber abgewickelt werden, da die Spezifizierung noch nicht komplett abgeschlossen ist. Armin Sumersgutner, Bereichtsleiter für die Netzplanung von A1, erwartet, dass Voice over LTE (VoLTE) bei A1 erst 2013 oder 2014 eingeführt werden kann. Bei LTE-Smartphones wird daher für Anrufe vorerst noch auf 3G oder 2G geschaltet.

Outdoor-Abdeckung gemessen

Die Abdeckung kann man sich auf der A1-Website ansehen, wobei hier aktuell jedoch nur die Versorgung von bis zu 42 Mbit/s angezeigt wird. Ob LTE tatsächlich funktioniert, müssen Kunden letztendlich aber selbst ausprobieren, sagt Sumersgutner. Die Abdeckung von über 80 Prozent in Wien und alle anderen Messungen beziehen sich dabei auf die Outdoor-Versorgung. Wie es innerhalb von Gebäuden aussieht, hat A1 noch nicht prüfen lassen. Für die breite Masse seien die Tarife daher noch nicht geeignet. A1 geht davon aus, dass die aktuellen Angebote hauptsächlich von Kunden genutzt werden, die um die LTE-Versorgung Bescheid wissen.

400 Sendestation bis Jahresende

Derzeit hat das Unternehmen "einige Tausend" LTE-Nutzer und in Wien über 250 Sendestationen für LTE in Betrieb, bis Jahresende will man auf über 400 ausbauen. Neben den Landeshauptstädten sind auch Ballungsräume wie Wles, Dornbirn und Wiener Neustadt im Versorgungsgebiet. Die LTE-Antennen werden dabei auf bestehende Masten montiert, um keine zusätzlichen Sendemasten aufstellen zu müssen.

Frequenz-Umwidmung "nicht sinnvoll"

Der weitere Ausbau, vor allem auch in ländlicheren Gebieten, wird noch einige Zeit dauern. Hier müssen die Mobilfunker abwarten, bis im kommenden Jahr weitere Frequenzen (800, 900 und 1.800 MHz) versteigert werden. Den Ratschlag der Regulierungsbehörde RTR, die für GSM genutzten 1.800er-Frequenzen für LTE umwidmen zu lassen, hält man bei A1 nicht für sinnvoll. Zwar stehe noch kein Termin für die Auktion der Frequenzen fest, doch ein Antrag auf Umwidmung würde im Behördenweg vermutlich zu lange dauern. Und für eine neue Technologie weise LTE schon jetzt eine große Versorgung auf.

"Interessante Device-Politik" bei Apple

Vor allem die LTE-Unterstützung des iPhone 5 hat das Thema Netzausbau in den vergangenen Wochen wieder angeheizt. Es sei von Apple eine "interessante Device-Politik", so Sumersgutner, ein LTE-Smartphone in Europa auf den Markt zu bringen, das aktuell nur von zwei Providern unterstützt wird. Dabei handelt es sich um die Deutsche Telekom und die britische EE. Für A1 steht jedenfalls fest, dass es an Apple liegt, die Frequenzen zu unterstützen, nicht an den Providern die Frequenzen umwidmen zu lassen.

Lumia 920

Ob A1 Nokias LTE-Smartphone Lumia 920 anbieten wird, steht noch nicht fest. Das werde derzeit intern diskutiert. Mit dem Windows-Phone-8-Modell hätte A1 jedenfalls ein "weiteres Flaggschiff" im Portfolio, lässt das Unternehmen durchblicken. T-Mobile hat hier für einige Aufregung gesorgt, da es das Lumia 920 nicht ins Angebot aufnehmen wird. (Birgit Riegler, derStandard.at, 17.9.2012)