Die syrische Armee soll Ende August Trägersysteme für Giftgasgranaten getestet haben, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf mehrere, nicht näher beschriebene Zeugen. Dem Bericht zufolge sollen insgesamt rund fünf Granaten unbefüllt in der Nähe eines Chemiewaffen-Forschungszentrums in Safira von Panzern und Flugzeugen abgeschossen worden sein. In Safira, nahe der nordsyrischen Metropole Aleppo, soll sich dem Magazin zufolge ein "wissenschaftliches Forschungszentrum", das in Wahrheit jedoch das größte Versuchszentrum für Chemiewaffen in Syrien sein soll, befinden.

Auch Offiziere aus dem Iran sollen eigens für die Tests eingeflogen worden sein. Aufständische sollen allerdings nicht die Absicht haben, die Anlage zu erobern. Vielmehr hoffen sie darauf, dass amerikanische Truppen die Anlage sichern. In dem Vorabbericht nennt der "Spiegel" weder Details zu den Zeugen noch ob und wie das Magazin die Informationen überprüft hat.

Gewaltiges Chemiewaffenarsenal

Bereits Mitte Juli berichtete das Wall Street Journal, dass Syrien begonnen habe, sein gewaltiges Arsenal an chemischen Waffen aus den Depots zu bringen. Allgemein angenommen wird, dass Syrien auf einem der größten Chemiewaffenarsenal der Region sitzt. Das Programm für chemische und biologische Waffen gibt daher immer wieder Anlass für Spekulationen. (red, derStandard.at, 16.9.2012)