Linz - Der börsenotierte Faserhersteller Lenzing AG hat am Freitag die Errichtung seiner neuen Produktionsanlage in Lenzing (Bezirk Vöcklabruck) gefeiert. Die Bauarbeiten starteten bereits im Juni, nach 24 Monaten soll das Tencel-Faserwerk in Betrieb gehen. 130 Mio. Euro werden investiert, 110 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen. Ab 2014 sollen jährlich 67.000 Tonnen der Spezialfaser hergestellt werden, so das Unternehmen.

Damit würden die Fasertechnologie der Zukunft und die neueste Generation von künstlichen Cellulosefasern in das Stammhaus zurückkehren, so Vorstand Friedrich Weninger in einer Pressemitteilung. Dadurch werde Lenzing weiter zum zentralen Spezialitätenstandort der Gruppe ausgebaut. Zu der Einzelinvestition kämen erhebliche Einsätze in die Infrastruktur. Auch die Planung und Errichtung bringe entsprechende Wertschöpfung, hieß es. Die eigene Energieerzeugung, ausreichende Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal und die Nachbarschaft der zentralen Forschung mit einer Pilotanlage nannte das Unternehmen als Gründe für die Standortentscheidung.

Die Lyocellfaser Tencel wird in der Textilindustrie für Bettdecken sowie Sport- und Damenoberbekleidung und für nichtgewebte Vliesstoffe eingesetzt. Die Produktion sei besonders umweltschonend und zeichne sich durch so gut wie vollständige Rückgewinnung des dabei eingesetzten Lösungsmittel aus, hieß es in der Aussendung. Lenzing ist nach eigenen Angaben der einzige großindustrielle Anbieter weltweit. Die Nennkapazität betrage 150.000 Tonnen pro Jahr. (APA, 14.9.2012)