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Enttäuschung und Besorgnis herrscht beim Wiener Freien Radio Orange 94.0. Nach eineinhalb Jahren Verhandlungen mit der Gemeinde Wien sei eine Basisförderung für den Sender nun "vom Tisch". Dies habe die Gemeinde vor wenigen Wochen mitgeteilt, schreibt der Sender am Montag in einer Aussendung. Im Büro der zuständigen Stadträtin Grete Laska (S) zeigte man sich jedoch erstaunt. Es gebe nach wie vor Gespräche, hieß es auf APA-Anfrage.

Die "verstärkte Förderung von Radio Orange" war ein Vorhaben, das SPÖ und Grüne nach den Wiener Wahlen in ihrem gemeinsamen Projektkatalog festgeschrieben hatten. Die Budgetplanung sei denn auch "im Vertrauen auf politische Ankündigungen und Verhandlungsergebnisse mit der Stadtverwaltung" vorgenommen worden, so Orange 94.0. Nun sei diese Planung aber "nicht mehr haltbar".

"Plötzlicher und kommentarloser Abbruch"

Bis zum April des Jahres seien die gemeinsam mit dem Offenen Fernsehkanal geführten Gespräche Erfolg versprechend erschienen, ein Antrag im Gemeinderat wäre der nächste Schritt gewesen. Doch dann sei es zu einem "plötzlichen und kommentarlosen Abbruch" der Gespräche gekommen.

Von einem neuen Zuständigen seien die Verhandlungen nun wieder aufgenommen worden, eine Basisförderung aber nicht mehr Gegenstand. Vielmehr gehe es um "Konstrukte, die die Eigenständigkeit von Orange 94.0 wie auch anderer Freier Medien in Wien in Frage stellen", kritisieren die Radiomacher. So sei etwa ein Konzept für eine Art Medienhaus im Raum gestanden.

Kritik an mangelnder Information über "wirtschaftlichen Basisdaten"

Im Rathaus wurde betont, dass es die bis dato letzten Gespräche erst vergangenen Donnerstag gegeben habe. Weitere sollen folgen, versicherte ein Laska-Sprecher. Zusatz: "Es gibt das klare Bekenntnis zu Radio Orange." Derzeit würden jedoch dessen "wirtschaftliche Basisdaten" ermittelt. Diese seien nämlich nicht in dem gewünschten Ausmaß zur Verfügung gestellt worden.

2003 wurden laut Laska-Büro bereits 20.000 Euro an Förderungen ausbezahlt. Im Vorjahr erhielt das Freie Radio rund 80.000 Euro. Dass es statt finanzieller Zuwendungen in Zukunft Konzepte wie das genannte "Medienhaus" geben solle, wurde nicht bestätigt. (APA)