Klagenfurt - Zwanzig Prozent der Klagenfurter HauptschülerInnen sind täglich direkter Gewalt ausgesetzt. Das ergab eine Feldstudie in sieben Klagenfurter Hauptschulen, deren Ergebnisse am Montag präsentiert wurden. Seit einem Jahr läuft eine Aktion zur Gewaltprävention, die von der Stadtverwaltung initiiert wurde.

Die Klagenfurter Schulreferentin Maria-Luise Mathiaschitz (S): "Die Arbeit der Psychologin mit den ersten Klassen hat sehr gute Erfolge gebracht, die Zahlen der Studie untermauern die Notwendigkeit der Prävention." Das Projekt soll daher im kommenden Schuljahr fortgeführt werden.

Erschreckende Ergebnisse

In Kooperation mit der Universität Klagenfurt wurde ein Fragebogen ausgearbeitet, der von 793 Schülern beantwortet wurde. Die Ergebnisse sind, so Mathiaschitz bei einem Pressegespräch in Klagenfurt, erschreckend. Neben den zwanzig Prozent an täglicher Gewalt gaben weitere vierzig Prozent an, ein- bis mehrmals pro Woche mit Gewalt konfrontiert zu werden.

"Dies zeigt, wie wichtig die Anlaufstelle für Gewaltprävention und Krisenmanagement ist, die ja ein Versuch der Stadt war", sagte Mathiaschitz. Auffallend sei, dass jene Schüler, die besonders zu Aggression neigten, diese zumeist aus ihrem häuslichen Umfeld mitbringen würden.

Krisenintervention

Die Psychologin Elisabeth Herzberger hat in den sieben Schulen zum Einen in den höheren Klassen Krisenintervention betrieben, zum Anderen in den ersten Klassen ein Präventionsprojekt gestartet. In spielerischer Form wurden die Kinder dazu gebracht, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. "Ich habe den Kindern nichts übergestülpt, so dass sie sich frei entfalten konnten", sagte Herzberger.

Ihr Befund nach einem Jahr Arbeit mit den Kindern: "Sie haben Sozialkompetenz und sind in der Lage, Konflikte zu lösen." Die Arbeit sei von den Schülern großteils sehr positiv aufgenommen worden, "bei manchen hat es allerdings eine Zeit lang gedauert". Daher sei es von besonderer Wichtigkeit, über einen längeren Zeitraum zu agieren. (APA)