Die Mannheimer, deren größter Aktionär mit 13 Prozent die Uniqa ist, hat sich am Aktienmarkt verspekuliert und braucht eine Kapitalzufuhr von bis zu 370 Mio. Euro.
Die österreichischen Versicherer hätten bereits 2001 Abschreibungen auf Aktien vor weggenommen. 2002 seien dann keine stillen Lasten mehr übernommen worden. Und auch 2003 sollten die Bilanzen weitgehend ohne Altlasten sein. Außerdem sei die Aktienquote der heimischen Versicherer deutlich niedriger als in anderen europäischen Ländern. Rosen streut Karner auch der Finanzmarktaufsicht, die sehr effizient arbeite. "Außerdem wollen wir die staatliche Aufsicht nicht aus der Verantwortung entlassen, schließlich zahlen wir ihr auch dafür", betonte Karner.
Altersvorsorge
Wifo-Chef Helmut Kramer sah die Altersvorsorge als gesamtwirtschaftliches Entwicklungsproblem; vor allem gehe es darum, künftig das Sozialprodukt deutlich stärker wachsen zu lassen: Zwischen 2010 und 2030 werden 600.000 Menschen weniger im Arbeitsprozess sein, prognostizierte Kramer und da sei die Nettoimmigration von mindestens 10.000 Leuten per anno bereits inkludiert.
Laut Kramer steuern wir auf eine Situation zu wie in den 70er- und 80er-Jahren. "Wir werden künftig alle brauchen und sie mit offenen Armen empfangen." Die kritische Zeit sieht er ab dem Jahr 2015. Die dann benötigten Arbeitskräfte könnten aus Nordafrika, Ägypten und der Türkei kommen. Nicht aber aus Osteuropa, denn die Reformländer hätten demografisch dasselbe Problem wie wir. Kramer: "Wir werden wieder aktiv Arbeitskräfte aus dem Ausland anwerben."
Anreize für längeres Arbeiten
Daher gelte es, Anreize für längeres Arbeiten zu schaffen. In Österreich glaube jeder, nach 35, 40 Dienstjahren sich zur Ruhe setzen zu können. Das werde künftig nicht gehen. Im Bildungsbereich gebe es Stimmen, die von einem Regelschulsystem für die 48-52- Jährigen sprechen. Zudem hält es Kramer für notwendig, dass der Staat die private Altersvorsorge weiter fördert. Andernfalls wären die privaten Anreize zu gering.