180 Technologiemillionen hat die Bundesregierung im Budget für 2004 vorgesehen. Das große Feilschen um diese Sondermittel, die der notorisch unterdotierten Forschung und Entwicklung (F&E) in Österreich einen blamablen Rückfall unter die aktuelle Quote von 1,95 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ersparen sollen, ist bereits voll im Gang.

Ein Batzen davon sollte für die industriellen Kompetenzzentren (K-ind, K-net, K-plus) abfallen. "Es spricht einiges dafür, dass wir vielleicht sogar noch im Sommer eine neue Tranche an K-Zentren anstoßen können", gibt man sich im Wirtschaftsministerium sehr zuversichtlich. Ob der bisher für die inhaltliche Widmung von Technomillionen zuständige Forschungsrat diese auch heuer vornehmen und dabei die - angesichts deutlich gekürzter Budgets - zum Förderstopp gezwungenen Forschungsfonds FWF und FFF (letzterer administriert auch die K-Zentren, Anm.) bedenken wird, ist freilich offen.

Im Vorjahr hatte Ratsvorsitzender Knut Consemüller jedenfalls gewarnt, dass der Rat die schrumpfenden Regelbudgets der Fonds künftig nicht mehr mit Sondermitteln auffüllen werde. Infrastruktur-, Wirtschafts- und Bildungsministerium hätten bei den Budgetverhandlungen für eine ausreichende Geldflüsse zu sorgen, lautete die dringliche Empfehlung sinngemäß.

Das Ringen um zusätzliche Fördergelder ist jedoch nicht die einzige Sorge der außeruniversitären Forscher. Kopfzerbrechen machen auch der vom Trend enttarnte Geheimplan zur Gründung einer Forschungs GmbH im Infrastrukturressort (BMVIT) und der Rechnungshofbericht, der die Fusion von FFF und FWF empfiehlt (DER STANDARD berichtete am 26. Juni).

Der Geheimplan "Forschungs GmbH" wäre ein erster Schritt in die vom RH gewünschte Richtung, sieht er doch vor, dass alle dem Ressort von Hubert Gorbach unterstehenden Fördereinrichtungen unter dem Dach einer "Forschungs GmbH" gebündelt und - nach dem Vorbild der Austria Wirtschaftsservice - als "One-Stop-Shop" geführt werden.

In Bildungs- und Wirtschaftsministerium wertet man das Gorbachsche Dach zwar nicht explizit als "Wortbruch", eine vertrauensbildende Maßnahme sei es aber nicht gerade. "Da sitzen die drei zuständigen Minister plus Bundeskanzler zusammen und diskutieren eine Gesamtreform, und das BMVIT kocht hinterrücks ein eigenes Süppchen", ereifert sich ein Insider. In diesem Sinne dürfte die vom Gorbach-Ressort angestrebte "geschlossene, effiziente Verwaltungskette" wenig Chance auf Umsetzung haben, denn sie inkludiert den vollen Durchgriff auf die per Forschungsförderungsgesetz autonom gestellten Fonds.(Luise Ungerboeck/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30.6. 2003)