Während die Immigration in den 60er und 70er Jahren in Österreich noch als positiv betrachtet wurde, ist sie heute ein durchwegs negativ besetzter Begriff. Wie kam es zu diesem Wandel, wo doch die Migration allen Beteiligten Vorteile verschafft?

Im Gegensatz zu der damaligen Periode, in der die meisten Einwanderer direkt in den Arbeitsmarkt eintraten, enden heutzutage viele Immigranten in der Arbeitslosigkeit. Das ist teilweise auf ihren geringen Bildungsstand zurückzuführen und andererseits auf ein großzügiges Sozialnetz, das Immigranten allzu bereitwillig unterstützt. Das verringert den Anreiz, eine Beschäftigung zu suchen und Niedriglohnstellen, die dem Bildungsniveau vieler Migranten am ehesten entsprechen, anzunehmen.

Einen Lösungsansatz stellt sicher ein besserer Ausbildungsweg dar. Aber nicht weniger wichtig ist es, die Leistungen des Wohlfahrtsstaats für Neuankömmlinge zurückzuschrauben. Die Bereitschaft, für niedrige Löhne zu arbeiten, stellt die wichtigste Waffe der Immigranten am Arbeitsmarkt dar. Man sollte sie ihnen nicht nehmen. (mh, derStandard.at, 18.9.2012)