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Benjamin Netanyahu und Barack Obama bei einem Treffen in New York im September 2011.

Foto: Reuters/Lamarque

Jerusalem - Israel und die USA beraten nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu über die Festlegung eindeutiger Grenzen für das iranische Atomprogramm. Je schneller dem Iran eine klare rote Linie aufgezeigt werde, "desto größer sind die Chancen, dass wir nicht zu anderen Aktionsformen greifen müssen", sagte Netanyahu offenbar in Anspielung auf einen Militärschlag.

Der israelische Regierungschef äußerte sich am späten Sonntagabend im kanadischen Fernsehsender CBC. Die USA lehnen es bisher ab, der Islamischen Republik solche eindeutigen Grenzen zu setzen. Die Israelis sollten vielmehr den gegen den Iran verhängten Sanktionen mehr Zeit geben.

Wie diese Grenze aussehen soll, hat Netanyahu bisher nicht erklärt. Die israelische Zeitung "Haaretz" berichtete am Montag, in einem Gespräch mit dem deutschen Außenminister Guido Westerwelle habe Netanyahu einen Urananreicherungsgrad von mehr als 20 Prozent genannt, da dies beweisen würde, dass der Iran über die zur Energiegewinnung nötige Anreicherung hinausgehe.

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEO, Yukiya Amano, forderte unterdessen den Iran erneut auf, den internationalen Inspektoren "ohne weitere Verzögerung" Zugang zum Militärkomplex Parchin zu gewähren. Die IAEO vermutet, dass der Iran dort womöglich Sprengtests abhielt, die für die Entwicklung von Atomwaffen relevant sein könnten. Der Iran steht im Verdacht, heimlich an Kernwaffen zu arbeiten. Die Regierung in Teheran weist den Vorwurf zurück. (APA, 10.9.2012)