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Die ersten Boten der Intermot klopfen fast ein Monat vor Beginn der internationalen Zweirad-Messe an die Tür. Von 3. bis 7. Oktober werden in Köln rund 1000 Aussteller aus den Bereichen Motorrad, Roller und Fahrrad auf über 100.000 Quadratmetern ihre Neuheiten präsentieren. Im Bild eine Impression der Show. Kawasaki will gar nicht so lange warten und zeigt schon jetzt, was es in Köln Neues geben wird – ohne sich dabei vollkommen in die Karten blicken zu lassen.

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Recht geheimnisvoll gibt sich noch die Z800. Wir dürfen zwar schon wissen, wie sie aussehen und dass sie besser motorisiert sein wird, aber das war es dann schon. Das Styling wird noch aggressiver, das Motorrad wirkt wie mit einem Beil aus dem Stahl geschlagen. Die Front ist martialischer gezeichnet, und das Heck schreit direkt danach, ihm die Plastikschaufel runterzureißen und das Kennzeichen verbotenerweise gleich unter dem Rücklicht zu montieren.

Foto: Kawasaki

In schwarz und grün heischen die Applikationen am Tank oder am Motor um die Aufmerksamkeit des Betrachters – vermutlich um von der billigen Schwinge abzulenken.

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Dafür gibt es Wave-Bremsscheiben, eine Armatur, die wie ein trickOtronic 6.2 anmutet, eine verstellbare Gabel und schwarze Fußrasten.

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Kawasaki verspricht schon jetzt einen großen Tuningkatalog mit an den Start zu bringen, damit sich jeder seine eigene Z800 bestellen kann, die so aussieht, wie er sein Motorrad gerne hätte. Und der Motor? Na es wird ein Reihenvierer sein, und er wird 806 Kubikzentimeter haben. Mit der Hubraum-Erhöhung hat die Mittelklasse-Z nun über das gesamte Drehzahlband mehr Leistung und Drehmoment. Die genauen technischen Daten wird Kawasaki aber erst auf der Intermot veröffentlichen.

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Klar ist aber schon: Während Honda mit seinen 700er-Modellen wie der NC700S und NC700X lieber eine Nummer kleiner macht, vor allem die Roller-Klientel und Neueinsteiger für sich begeistern will, setzt Kawasaki auf die jungen Wilden. Die Z800 wird nichts für blutige Anfänger oder senile Wiederaufsteiger sein, sondern aggressiv am Gas hängen und in der nackten Mittelklasse ordentlich aufmischen.

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Dieses Konzept von mehr Hubraum und Power setzt Kawasaki dann auch gleich in der 250er-Klasse um. Die bei ihrem ersten Auftreten in Österreich belächelte – und dann äußerste erfolgreiche 250er-Ninja wird in Köln schon mit einem 300 Kubikzentimeter großen Parallel-Twin glänzen.

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Dazu kommt ein Styling, bei dem man schon drei Mal hinschauen muss, um zu sehen, dass da eine 300er vor einem steht und kein kompakter 600er-Supersportler. Die Doppelscheinwerfer erinnern nämlich direkt an die Ninja ZX-6R, die Windschutzscheibe an die ZX-10R, die Räder an jene der ZZR1400.

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Doch damit nicht genug. Kawasaki greift tief in die Schatzkiste und spendiert der kleinen Bückhilfe auch gleich einen 140er-Hinterreifen, einen neuen, steiferen Rahmen, ein Sport-ABS und eine Anti-Hopping-Kupplung.

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Damit liegt auf der Hand, dass die 300er-Ninja wohl nicht günstiger als ihre Konkurrenz in der Klasse der kleinen Sportler sein wird. Aber eine echte Konkurrenz wird sie nicht haben, wie sie an jeder Ampel beweisen wird. (Guido Gluschitsch, derStandard.at, 10.9.2012)

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