Athen - Mitglieder und Abgeordnete der rechtsextremistischen griechischen Partei "Goldene Morgenröte" (XA) sind am Samstag massiv gegen Einwanderer aus Asien und Afrika vorgegangen. Sie zerstörten dabei Stände von Verkäufern, die keine Genehmigung hatten. "Wir haben heute hier Ordnung hergestellt", sagte ein Mitglied der Schlägertrupps Reportern in der westgriechischen Stadt Mesolongi.

Die griechischen Sozialisten und die Kommunistische Partei verurteilten diese Aktionen. Wer diese Taten dulde, müsse wissen, dass er auch bald Opfer dieser "Sturmabteilungen" werden könnte, warnte die Sprecherin der Sozialistischen Partei PASOK, Fofi Gennimata. Die Kommunistische Partei (KKE) forderte die Regierung auf, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um die "faschistischen Zwischenfälle" zu beenden.

Nach einer Umfrage vom Donnerstag haben die Rechtsextremisten der "Goldenen Morgenröte" erstmals die Zehn-Prozent-Marke übersprungen. Sie wären mit 10,5 Prozent (Wahl am 17. Juni: 6,9 Prozent) drittstärkste Kraft im Parlament. Hauptgründe für die Radikalisierung sind nach Angaben von Kommentatoren die schwere Wirtschaftskrise sowie die Welle von Migranten aus Asien und Afrika. Die Arbeitslosigkeit beträgt in Griechenland 24,4 Prozent. (APA, 8.9.2012)