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Finanzminister und Regierungschef sind uneins über die Notwendigkeit von Finanzhilfe für Slowenien.

Foto: Reuters/Zivulovic

Ljubljana/Belgrad - Der slowenische Finanzminister Janez Sustersic hat Spekulationen eine Absage erteilt, das Euroland müsse unter den Rettungsschirm schlüpfen. "Ich möchte klar sagen, dass es keine offizielle Einschätzung gibt, dass Slowenien Hilfe von außen braucht und dass es keinen Druck auf uns gibt, solche Hilfe zu beantragen", sagte Sustersic der Zeitung "Dnevnik" in Ljubljana.

Damit widersprach der Minister seinem Regierungschef Janez Jansa, der vor einer Woche vor einem Bankrott seines Landes noch im Oktober gewarnt hatte. Jansa habe damit lediglich Druck machen wollen zur Annahme der von der Regierung vorgeschlagenen und von der Opposition abgelehnten Reformen des Rentensystems und des Arbeitsmarktes, vermutete der Finanzminister.

Sustersic sagte ohne Angabe weiterer Details, die Kosten für die Restrukturierung des maroden Bankensektors seien deutlich niedriger als bisher in der Öffentlichkeit angegeben. Diese Kosten waren von der Ratingagentur Moody's auf bis zu drei Milliarden Euro geschätzt worden. Der slowenische Wirtschaftsprofessor Joze Damijan hatte den Bedarf an frischem Geld zur Aufstockung des Kapitals und zur Ablöse fauler Kredite auf bis zu acht Milliarden Euro beziffert. (APA, 8.9.2012)