London - Walter Ablinger hat am Freitag auf der Rennstrecke von Brands Hatch das Straßenrennen der Handbiker über 56 Kilometer in der Klasse H2 vor dem Schweizer Jean Marc Berset und Vittorio Podesta aus Italien gewonnen. Der nach einem Arbeitsunfall querschnittgelähmte Ablinger siegte in einer Zeit von 1:37:55 Stunden, es ist das dritte Gold für Österreichs Equipe bei den Paralympics.

Für Ablinger ist es bereits die zweite Medaille im Rahmen der diesjährigen Spiele. Der 43-Jährige hatte sich bereits Silber im Zeitfahren gewonnen. Das ÖPC-Team hält damit nun bei ingsesamt zwölf Mal Edelmetall (3-3-6).

Im Tischtennis verpassten Andreas Vevera und Hans Ruep im Teambewerb der Klassen 1-2 die Bronzemedaille. Das österreichische Duo musste sich der Auswahl Südkoreas 0:3 geschlagen geben. Thomas Geierspichler blieb über die 800 Meter ohne Spitzenresultat. Nach Bronze über 400 Meter musste sich der Salzburger Rennrollstuhlfahrer mit Platz fünf begnügen.

Seine bereits zweite Goldmedaille im Rahmen der Spiele holte der Italiener Alessandro Zanardi. Der ehemalige Formel-1-Pilot setzte sich nach dem Erfolg im Zeitfahren auch beim Straßenrennen gegen die Konkurrenz in der Handbike-Klasse H4 durch. Zanardi hatte 2001 bei einem Rennunfall auf dem Lausitzring beide Beine verloren. Nach London will er seine Handbike-Karriere, die er erst 2009 begonnen hatte, wieder beenden.

Ärger im deutschen Team

Aufregung gab es im deutschen Lager. Die sportlichen Erfolge wurden durch Vorwürfe von Sprinter Wojtek Czyz überschattet. Er warf seinem oberschenkelamputierten Teamkollegen Heinrich Popow vor, "technisches Doping" zu betreiben. Popow habe von seinem Ausrüster ein künstliches Kniegelenk erhalten, das anderen Athleten bis kurz vor Beginn der Spiele vorenthalten worden sei. Mit einer Schimpftirade rückte Czyz das Thema Fairness bei den Paralympics einmal mehr in den Fokus. Im deutschen Team reagierte man mit Befremden auf den Auftritt. Der betreffende Ausrüster bezeichnete die Anschuldigung als "Psychoterror". (APA/red, 7.9. 2012)