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Kämpfer der "Freien Syrischen Armee" in Sermada.

Foto: Reuters

Damaskus/Brüssel - 50 Millionen Euro zusätzlich will die Europäische Kommission für humanitäre Soforthilfe in Syrien aus dem EU-Budget aufbringen. Die humanitäre Lage in Syrien verschlechtere sich fast täglich, erklärte die EU-Kommissarin für humanitäre Hilfe, Kristalina Georgieva, am Freitag in Brüssel. Damit erhöhe sich der Gesamtbetrag der bisherigen Unterstützung auf 119 Millionen Euro.

In Zypern trafen sich unterdessen die EU-Außenminister. Frankreich und Italien drängten bei ihren Kollegen darauf, dass die EU in der Syrien-Krise stärker als bisher Flagge zeige. Die Außenminister der beiden Länder wandten sich in einem gemeinsamen Brief an ihre EU-Kollegen. Laurent Fabius aus Frankreich und Giulio Terzi aus Italien forderten darin eine "substanzielle Diskussion über die Rolle und das Handeln der EU in Syrien".

"Wir brauchen eine gemeinsame EU-Politik, um sicherzustellen, dass alle Mitglieder an einem Strang ziehen", mahnten die Minister. "Wir müssen die Opposition ermutigen, geeinter aufzutreten und unterschiedliche politische Richtungen einzuschließen", heißt es in dem Brief.

Sondersitzung angeregt

Die Minister regten eine Sondersitzung der EU-Außenminister über Syrien an, möglicherweise am Rande der Uno-Vollversammlung, die am 18. September in New York beginnt. "Falls wir in Syrien versagen", schrieben sie, sei die Sicherheit Europas "ernsthaft gefährdet". Und: "Wir alle wissen, dass die Frage, wie die Regierung nach Assad aussehen wird, Bedeutung für die Stabilität des gesamten Nahen Ostens haben wird."

Neben der EU hat auch die Uno am Freitag angekündigt angesichts der zunehmenden Zahl syrischer Flüchtlinge die Hilfen aufzustocken. Diese würden auf 41,7 Millionen Dollar (33 Millionen Euro) mehr als verdoppelt, teilte das Flüchtlingshochkommissariat UNHCR am Freitag in Genf mit.

Unterdessen wurden am Freitag in Syrien bei einer Bombenexplosion mindestens fünf Regierungssoldaten getötet. Sechs weitere Uniformierte wurden bei dem Anschlag auf ihre Patrouille im Bezirk Rukaneldin verletzt, berichteten die Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten wurden neuerlich dutzende Leichen in der Gegend der Hauptstadt gefunden. (dpa, AFP, AP, Reuters/DER STANDARD, 8.9.2012)