"Xbox 720" wird die nächste Xbox voraussichtlich nicht heißen.

Foto: Mock up

Probleme bei der Produktion könnten zu einer Verschiebung des Marktstarts der nächsten Xbox sorgen. Wie das Branchenportal SemiAccurate aus Unternehmenskreisen erfahren haben will, scheint die Fertigung des "Oban"-Prozessors nicht nach Plan zu laufen. Die Ausschussrate sei noch zu hoch, um den intern angepeilten Start im September 2013 einhalten zu können.

Köpferollen

Aus dem Bericht geht hervor, dass Microsoft die Produktion der Chips auf drei Zulieferer ausgeweitet hat, um die Zielvorgabe für die neue Spielkonsole erfüllen zu können. Angeblich sei der interne Druck so hoch, dass eine Verzögerung einigen Verantwortlichen den Job kosten könnte. Angeblich habe Microsoft nur einen Spielraum von sechs bis acht Wochen, will man die neue Xbox noch 2013 ausliefern. Sollte die Massenfertigung bis Februar nächsten Jahres nicht auf Hochtouren laufen, dürfte sich die Markteinführung auf 2014 verschieben.

Sechsfache Rechenleistung

Microsoft hat die Existenz eines Xbox 360-Nachfolgers bislang weder bestätigt noch dementiert. Vor einigen Monaten an die Öffentlichkeit gelangte Dokumente und ein Patent bestätigten jedoch, dass der Konzern bereits an der nächsten Spielkonsole arbeitet. Parallel dazu hieß es von Insidern, dass die Konsole in etwa über die sechsfache Rechenleistung der Xbox 360 verfüge. Ende Juli tauchten Bilder einer "Durango"-Entwicklerkonsole im Netz auf. Durango ist der kolportierte Codename der neuen Xbox.

Kritisch

Im Wettbewerb mit dem direkten Konkurrenten Sony könnte sich der Startzeitpunkt der nächsten Konsolen abermals als kritisch erweisen. Die Xbox 360 erschien ein Jahr vor der PlayStation 3 im Handel und konnte so zumindest in den ersten Jahren die Gunst der Entwickler für sich gewinnen. Andererseits brachte die übereilte Produktion massive technische Probleme nach sich, die zu Ausfallraten von 30 bis 50 Prozenten bei den ersten Xbox 360-Modellen führten. Microsoft musste eine Milliarde US-Dollar für den Austausch defekter Konsolen aufwenden. Ein ähnliches Debakel wird sich der US-Konzern mit Sicherheit nicht mehr leisten wollen. 

PS4

Unter Druck steht auch Sony. Der massiv in die roten Zahlen geschlitterte Elektronikkonzern hat die PlayStation-Familie als Medienzentrum und Schnittstelle für die zahlreichen hauseigenen Dienste und Inhalte konzipiert. Branchenkreise rechnen, dass die PlayStation 4 Anfang 2014 auf den Markt kommt. PlayStation US-Chef Jack Tretton kommentierte die Situation mit den Worten: "Wir waren nie die Ersten. Wir waren nie die Billigsten. Es geht darum, die Besten zu sein". (zw, derStandard.at, 7.9.2012)