Karlsruhe - Einen neuen Rekord in Sachen genauer Abstandsmessung melden Wissenschafter des Karlsruher Institut für Technologie (KIT): Bei einem gemeinsamen Versuch mit Bochumer Kollegen erreichten die KIT-Forscher bei einer Radarabstandsmessung eine Genauigkeit von einem Mikrometer. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist etwa 40 bis 60 Mal dicker. 

Zur Messung setzen die Wissenschafter ein Dauerstrichradar (FMCW-Radar/"Frequency Modulated Continuous Wave Radar") ein, dessen Sender während der Dauer des Messvorgangs ununterbrochen arbeitet. Die Bochumer Forscher entwickelten die Hardware, die Wissenschafter des KIT steuerten die Algorithmik bei. Das Radarsystem mit speziellem Messaufbau erlaubt die mikrometergenaue Messung von Abständen bis zu mehreren Metern im Freiraum. Im Vergleich zu Lasersystemen ist dies nicht nur kostengünstiger, sondern bietet auch die Möglichkeit, selbst absolute Positionen eindeutig zu messen.

Laser-Messungen eignen sich zudem nicht für Umgebungen mit Staub, Feuchtigkeit oder stark veränderlichen Lichtverhältnissen, was dem Radar wiederum keine Schwierigkeiten bereitet. Das Radarsystem soll nun in mehreren Forschungsprojekten optimiert werden. Künftig kann es nach Angaben der Forscher dazu dienen, verschiedenste Messaufgaben in der Produktions- und Anlagentechnik hochgenau, vielseitig und kostengünstig auszuführen. (red, derStandard.at, 8. 9. 2012)