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Foto: REUTERS/Hannah Bender/University of Sydney

Er ist nicht nur hässlich anzusehen, sondern für die betroffenen Tiere auch tödlich: Seit etwa 1995 sind mehr als 80 Prozent der Tasmanischen Beutelteufel einem Gesichtstumor zum Opfer gefallen, der bei Bissen von einem Beutelteufel auf den anderen übertragen wird. Nun hat Katherine Belov von der Uni Sydney mit Kollegen Gewebeproben von 48 Beutelteufeln, die an dem Tumor erkrankt und schließlich eingeschläfert worden waren, unter die molekulare Lupe genommen.

Vor allem wollten die Forscher wissen, ob die Zelllinie Alterungsspuren zeigt. Das lässt sich anhand der Länge der sogenannten Telomere im Ergbut der Zellen feststellen: Diese Abschnitte an den Enden der Chromosomen werden mit jeder Teilung kürzer, bis die Zelle ihre Teilung einstellt. Bei vielen Krebsarten ist diese natürliche Begrenzung aufgehoben - was auch für die Tumorzellen der Beutelteufel zutrifft, wie Belov und Kollegen im Fachblatt "PLoS One" berichten.

Der Gesichtstumor sei eine der ältesten lebenden Zelllinien, teile sich heute ebenso rasch wie früher und ist damit im Prinzip unsterblich. Umso wichtiger sei es, nicht infizierte Beutelteufel in freier Wildbahn vor Ansteckung zu schützen und eine tumorfreie Zucht aufzubauen. (tasch/DER STANDARD, 5. 9. 2012)