Gaza - Im Gaza-Streifen hat sich ein junger Palästinenser offenbar aus Protest gegen die dort herrschende Armut selbst verbrannt. Der 18-Jährige Ehab Abu Nada habe sich bereits am Donnerstag in einem Krankenhaus in Gaza mit Benzin übergossen und angezündet, erklärten Familienangehörige und die Polizei am Montag. Am Sonntag war der Teenager für tot erklärt worden.

Nachbarn spekulierten, Abu Nada habe das Krankenhaus für seine Tat gewählt, weil er ein Zeichen habe setze wollen, ohne sich wirklich zu töten. Der Fall erinnert an den verarmten tunesischen Gemüsehändler, der mit seiner Selbstverbrennung im Dezember 2010 den Anstoß für den Arabischen Frühling gab.

40 Prozent leben in Armut

Doch nur wenige Bewohner des Gaza-Streifens rechnen mit weitreichenden Protesten gegen die herrschende radikalislamische Hamas infolge der Selbstverbrennung des jungen Palästinensers.

Einem in der vergangenen Woche veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen (UN) zufolge leben 40 Prozent der 1,6 Millionen Palästinenser im Gaza-Streifen in Armut. Die Arbeitslosenrate liegt demnach bei 30 Prozent. ((APA/Reuters, 3.9.2012)