Samsung hat auf der IFA das Galaxy Note 2 vorgestellt.

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Den Formfaktor zwischen Phone und Tablet nennt Samsung "Phablet". (Im Bild: Samsung-Mitarbeiter auf der IFA, die Galaxy-Note-2-Modelle für die Ausstattung einrichten). 

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Die S-Pen-Funktion hat Samsung gegenüber dem ersten Note nochmals verbessert. Schreiben mit dem Stift funktioniert relativ natürlich, allerdings kommt es durch die leichte Verzögerung noch immer nicht an Stift und Papier heran.

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Das neue Smartphone misst 151,1 x 80,5 x 9,4 mm bei 180 Gramm

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Die Verarbeitung wirkt hochwertig.

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Wenige Tage nach dem Verkaufsstart des iPhone 5 von Apple bringt Samsung sein Galaxy Note II an den Start. Das Smartphone wird seit Mittwoch in manchen Ländern verkauft. Nachdem sich das erste Galaxy Note als Verkaufsschlager entpuppte, hat Samsung auf der IFA den Nachfolger präsentiert. Das Display des Galaxy Note 2 ist eine Spur größer ausgefallen, der Prozessor schneller geworden, der S-Pen zum Schreiben und Zeichnen am Display hat neue Funktionen erhalten. Der WebStandard konnte auf der IFA einen ersten Blick auf den Smartphone-Riesen werfen.

Display

Das Super-AMOLED-Display ist im Vergleich zum ersten Note von 5,3 auf 5,55 Zoll angewachsen. Die Auflösung wurde allerdings von 1.280 x 800 Pixel auf 1.280 x 720 eine Spur reduziert. Samsung setzt beim zweiten Note aber nicht mehr auf die Pentile-Technologie, sondern auf ein RGB-Display mit drei Farben pro Pixel (Rot, Grün, Blau). Pentiles verwenden nur zwei Subpixel. Dadurch ist die effektive Auflösung bei Pentile-Displays geringer. Das RGB-Display des Galaxy Note 2 bietet 100 Prozent HD-Auflösung. Subjektiv macht es einen sehr guten Eindruck, mit leuchtenden Farben und gutem Kontrast.

S-Pen

Wie bei allen Note-Modellen erweitert Samsung auch das Note 2 mit einem Stift, dem S-Pen. Nutzer können damit handschriftliche Notizen und Skizzen auf dem Smartphone festhalten und bestimmte Aufgaben mit auf das Display gezeichneten Gesten durchführen (siehe auch das eingebettete Hands-on-Video).

Vorschau

So kann man beispielsweise eine kleine Vorschau von Videos ansehen, indem man die Stiftspitze in geringem Abstand über dem Display hält. Auch von Mails und Kalendereinträgen können solche Vorschaufenster angezeigt werden. Allerdings kann diese Funktion rasch anfangen zu nerven, wenn die Vorschau auch dann immer geöffnet wird, wenn man es nicht will, bevor man mit dem Stift auf das Display tippt.

Überladen

Das Schreiben am Display funktioniert gut, Samsung hat die S-Pen-Sensibilität nochmals verbessert. Dennoch fühlt es sich aufgrund der leichten Verzögerung noch immer nicht wie Stift und Papier an. Die S-Pen-Features wirken insgesamt etwas unübersichtlich und teilweise wenig intuitiv. Um herauszufinden, welche Funktionen es gibt, ist wohl für viele User eine Konsultation des Handbuchs nötig.

Android mit TouchWiz

Dem Betriebssystem Android 4.1 Jelly Bean hat Samsung seine eigene Benutzeroberfläche TouchWiz aufgesetzt. Dazu gehören etwa die von anderen Samsung-Modellen bekannten Hubs, über die unter anderem Apps, Spiele und Musik zusammengefasst werden. Mit der AllShare-Funktion kann der Display-Inhalt per WLAN auf einem größeren Monitor angezeigt werden. 

Zukünftige Updates

Ob TouchWiz gefällt, ist Geschmackssache. Bisher gerieten die Hersteller durch ihre eigenen Interfaces in die Kritik, da sie wegen der tiefgehenden Anpassungen Android-Updates erst spät bis gar nicht zur Verfügung stellen konnten. Samsung scheint das Problem nun jedoch in den Griff bekommen zu haben. So soll für das Galaxy S3 in Kürze offiziell das Update auf Jelly Bean erfolgen, das erst im Juni vorgestellt wurde. Das lässt darauf hoffen, dass das Note 2 in Zukunft eine rasche Aktualisierung erhält, sobald die nächste Android-Version veröffentlicht wird.

Design

Die Größe des Geräts hat sich im Vergleich zum Vorgänger durch das größere Display und das neue Design leicht verändert. Misst das erste Modell 146, 85 x 82,95 x 9,65 mm bei 178 Gramm, sind es beim neuen Note 151,1 x 80,5 x 9,4 mm bei 180 Gramm. Mit einer Hand lässt sich auch das Note 2 wie sein Vorgänger nur schlecht bedienen. Dafür eignet sich das Display gut für Games, Videos und um darauf zu lesen. Die Verarbeitung wirkt solide und hochwertig.

Weitere Ausstattung

Das Smartphone besitzt einen 1,6 GHz schnellen Quad-Core-Prozessor, 2 GB Arbeitsspeicher und wahlweise 16, 32 oder 64 GB Speicher (erweiterbar durch MicroSD-Karten). Neben HSPA- werden auch LTE-Netze unterstützt. Zur Datenübertragung stehen Bluetooth 4.0, USB 2.0, WLAN a/b/g/n (2,4 GHz und 5 GHz) sowie NFC zur Verfügung. Ausgiebige Performance-Tests waren auf der Messe nicht möglich, das Gerät fühlt sich jedoch sehr schnell, die Bedienung flüssig an.


Hands-on-Video des Galaxy Note 2 auf der IFA

Die Hauptkamera bietet wie beim ersten Note 8 Megapixel mit Autofokus und LED-Blitz, die Frontkamera löst mit 1,9 Megapixel aus. Der Akku ist 3.100 mAh stark, welche Laufzeiten sich daraus ergeben, konnte im Kurztest nicht ausprobiert werden.

Fazit

Der Erfolg des ersten Note hat gezeigt, dass es einen Markt für Smartphones dieser Größe gibt. Samsung nennt die Kategorie in Anlehnung an den Formfaktor zwischen Phone und Tablet "Phablet". Das gute Display und ein schneller Prozessor lassen das Note 2 bei den aktuell besten High-End-Geräten in der obersten Liga mitspielen. Etwas Zurückhaltung würde dem Gerät in puncto Benutzerfreundlichkeit bei den S-Pen-Funktionen guttun. Das Galaxy Note 2 ist in den Farben Marble White und Titanium Grey erhältlich und kostet etwa 640 Euro. (Birgit Riegler, derStandard.at, 27.9.2012)